Daniel Mullis - "What's going on" in Züri West und der ganzen Welt? (S5E1)

Shownotes

Daniel Mullis ist Humangeograph und hat nach dem Studium in Bern und Bologna lange am PRIF im Frankfurt am Main zu Rechtsextremismus in urbanen Stadtgesellschaften und der Regression der gesellschaftlichen Mitte geforscht. Er hat zum Einstieg in unsere neue Staffel zum Thema "Stadt - Land - Raum" gleich vier herausragende Songs mitgebracht. Wie die 4 Non Blondes, Die Toten Hosen, Züri West und Soffie zusammen passen und uns quasi den sozialwisseschaftlichen Forschungsvorgang von "Whats going on" zur "Horrorshow" und der "Mitleidlosigkeit der Mitte" bis hin zur "heimatlichen Utopie" musikalisch operationalisieren, erfahrt ihr hier.

Die Songs:

  1. 4 Non Blondes "Whats up"
  2. Die Toten Hosen "Hier kommt Alex"
  3. Züri West "Senne"
  4. Soffie "Für immer Frühling
  5. Rio Reiser "Der Traums ist aus - live 1988 Seelenbinder Halle"

Außerdem bitten wir Euch ganz am Ende der Folge darum uns kurze Sprachnachrichten mit Euren Songs des Jahres 2025 zu schicken. Schickt die kurzen Audios gerne an daniel.kubiak@hu-berlin.de

Fotocredits:

  • Daniel - Elisabeth Schoepe
  • André - Jörg Gläscher
  • Layout: Danny Frede

Moderation: André Knabe und Daniel Kubiak

Transkript anzeigen

00:00:00: Wenn, was wir jetzt gerade gemacht haben in den letzten Monaten ist oder in den letzten Wochen besser ist, dass wir uns schon noch mal so intensiv angeschaut haben, was denn so in anderen Ländern Europas passiert ist, wo dieses autoritäre Playbook schon so weiter durchgespielt wurde.

00:00:15: Und ich meine, da kann man einiges dazu sagen, aber ich glaube schon... was man sicher mitnehmen kann, ist, dass, wenn es erfolgreiche Mobilisierungen gab gegen die extremen Rechte, das dann gelungen ist, wenn sich quasi sehr breite Bündnisse geschlossen haben.

00:00:31: Das gilt bis zum Gewissen Frankreich, wo man irgendwie geschafft hat, in den letzten Wahlen den Frauen national nach hinten zu drängen, jetzt in Meißen, aber auch in Polen diese starke feministische Bewegung, die ja letztlich dann ja auch quasi diesen Wahlwechsel mitgetragen hat.

00:00:53: Sociology,

00:00:54: Gesellschaft

00:00:55: durch Musik verstehen.

00:01:05: Herzlich willkommen bei Music Sociology nach dem Sommer der ersten Folge nach unseren Sommerferien und in einer neuen Zeitrechnung.

00:01:13: Wir haben eine neue Staffel zum Thema Stadt, Land und Raum.

00:01:17: Es wird also ab sofort keine oder erst mal keine neuen Künstlerinnenfolgen mehr geben.

00:01:23: Dafür wieder Forschende, die sich mit sozialräumlichen Themen beschäftigen.

00:01:29: Und Daniel, du bist auch hier, wie immer.

00:01:32: Hallo.

00:01:33: Ja, hallo, Andri.

00:01:35: Und was hast du denn im Sommer gemacht?

00:01:37: Bist du durch Städte und Räume gewandelt und Länder?

00:01:42: Ja, ich habe quasi ein Ost-Westurlaub gemacht.

00:01:45: Ich war erst sehr viel im Osten unterwegs.

00:01:47: Also zum Beispiel in Halle und in Lume bei Reinsberg.

00:01:53: Aber auch an der polnischen Ostsee und in Krakow.

00:01:55: Genau.

00:01:56: Also noch ein bisschen weiter östlich der Oder.

00:01:59: Und dann noch mal im Schwarzwald, also Ost-Westurlaub.

00:02:02: Und was ich auch gesehen habe, ist, dass auch unsere Hörerinnen offensichtlich unterwegs waren.

00:02:07: Weil wir haben seit dem Sommer Hörerinnen in Singapur und in Kasastan und in Kinia und in Marokko immer so... Ich gehe davon aus, dass da jemand von euch Urlaub gemacht hat.

00:02:21: Ihr sagt uns gerne Bescheid, wer das war.

00:02:27: Ja toll, wir werden international.

00:02:33: Unser Server zeigt uns immer an, wo wir gehört werden und die Karte wird immer röter.

00:02:39: In diesem Land wohnen wir schon mindestens einmal angetliegt.

00:02:42: Mal gucken, ob wir die ganze Welt abdecken können.

00:02:45: Ja, man soll sich nie zu kleine Ziele setzen.

00:02:47: Nordkorea ist Endgame.

00:02:49: Also ja, von unseren Hörerinnen als Tourist nach Nordkorea darf, das dürfen ja immer nur hundert.

00:02:54: Es gibt irgendwie die Regelung, dass man in Nordkorea dürfen nur hundert Ausländer gleichzeitig im Land sein.

00:02:58: Dann hat man's geschafft.

00:03:01: Mal gucken, ob wir das noch hinkriegen.

00:03:02: Ja, genau.

00:03:04: Was haben wir denn vor?

00:03:05: Wir wollen über Stadt-Land reden und das aus soziologischer Perspektive und mit Musik.

00:03:10: Was soll das?

00:03:12: Genau, das machen wir und wir werden auch gleich, das werdet ihr gleich hören, feststellen, dass schon allein die Digitalität von Stadt und Land schon so ein Thema an sich ist.

00:03:20: Warum, was ist eigentlich eine Stadt, was ist ein Land, was für Themenhänder verhandelt und... Und zwar natürlich auch sofort ganz viele Songs ein, die sich irgendwie mit diesen Themen auseinandersetzen.

00:03:31: Und ja, wir haben uns Gäste eingeladen.

00:03:33: Heute gleich mal unseren ersten Gast.

00:03:36: Daniel Mullis.

00:03:37: Mit dem wir so über Rechtsextremismus und Stadt und über rechte Räume.

00:03:42: Ja, dann würde ich sagen, fangen wir doch einfach an damit, oder?

00:03:45: Genau.

00:03:46: Neue Staffel, neues Glück.

00:03:48: Los geht's.

00:03:51: Und unser erster Gast, auf den freue ich mich, wir haben gerade schon festgestellt, wir kennen uns bisher vor allen Dingen von Social Media und haben auch ganz ähnliche Forschungsthemen hier und da.

00:04:01: Daniel Mules, hallo.

00:04:03: Ja, hallo.

00:04:04: Und Daniel hat einen total... Dann den lebenslauch also eigentlich erstmal so ein ganz normalen lebenslauf ist also so ein wissenschaftlichen lebenslauf ist human geograf hat unter anderem.

00:04:17: Wunder mich auch warum du eine zahl nicht mitgebracht hast.

00:04:20: Weil unter anderem sein bachelor in bern.

00:04:23: und in Bologna studiert.

00:04:25: Bei Bologna fällt mir sofort der Song von Wanda ein.

00:04:28: Bologna, meine Stadt.

00:04:30: Aber der ist heute nicht Thema und dann viel mit diverses Themen beschäftigt.

00:04:35: Er hat zweitausend Geografien der Globalisierung, war der Masterstudiengang Märkte und Metropolen in Danschen in Frankfurt am Main, also von Bern dann weiter nach Norden nach Frankfurt am Main weitergegangen und hat dann weiter mit dem Steventium der Hans-Böckler-Stiftung promoviert.

00:04:52: ... und hat dann lange am Brief gearbeitet.

00:04:55: Das habe ich jetzt gar nicht recherchiert, noch mal Brief.

00:04:58: Das ist irgendwas mit Peace und Research und ...

00:05:00: Das ist auch wie das Lieblingsinstitut für Friedens- und Konfliktforschung.

00:05:04: Friedens- und Konfliktforschung, genau.

00:05:06: In Frankfurt am Mainer hast du acht Jahre gearbeitet und seit ganz kurzem ... ... und dazu musst du uns gleich mal ein bisschen was sagen ... ... bist du bei Campact.

00:05:13: Das heißt, du bist jetzt seit ganz kurzem ... ... aus dem wissenschaftlichen Betrieb raus und in den ... ... ist das aktivistischer Betrieb?

00:05:20: Nein.

00:05:21: Ich bin da immer noch quasi als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt.

00:05:25: Und zwar geht es darum, der Campact hat so einen neuen Think Tank gegründet, der ein bisschen versuchen soll, quasi wissenschaftliche und zivilgesellschafts-zunehr zusammenzuführen und vielleicht auch quasi wissenschaftliche Expertise etwas nutzbarer zu machen für zivilgesellschaftliches Engagement gegen rechts.

00:05:43: Und insofern würde ich sagen, ich arbeite jetzt an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Aktivismus.

00:05:48: Aber ich... Würde für mich schon ein Anspruch nehmen, dass ich den Hut des Wissenschaftlers immer noch aufhabe.

00:05:52: Na

00:05:53: ja, okay.

00:05:54: Dann ist das schon mal gleich klargestellt.

00:05:58: Und auch sehr spannend, weil wir gerade an einem, aber das kann ich dir später erzählen, also diese Frage nach, was können wir als Wissenschaft eigentlich leisten, ist keine so unwichtige Frage, ne?

00:06:09: Gerade in Zeiten des Autoritätsanteins.

00:06:11: Ja.

00:06:12: Vielleicht nochmal kurz zurück zu Camp Act.

00:06:14: Ich kenne das vor allem als eine Art Infrastruktur, auf der sich Aktivistinnen vernetzen können zu bestimmten Themen.

00:06:23: Online offline ist das ist das richtig, wo man so Petitionen starten kann, was aber auch eine eigene Kampagnenarbeit macht zu allen möglichen Themen oder Themen offen wie.

00:06:37: Ich würde schon sagen, das Campact, diese E-Mails und diese Unterschriften-Sammlung ist das, was man wahrscheinlich so am meisten wahrnimmt, wenn man das vielleicht nicht so explizit verfolgt.

00:06:47: Ja.

00:06:47: Dass also schon Campact sehr aktiv ist, auch quasi so im Bündel von Zivilgesellschaft, großen Demonstrationen, konkreten Kampagnen.

00:06:56: Und die Themenfächerung ist sehr weit, aber was sicher so ein einendes Merkmal ist, ist quasi so ein... Ja, so eine progressive Politik mitzugestalten.

00:07:07: Und Thema Rechtsextremismus und Gefährdung der Demokratie hat einfach in den letzten Jahren so deutlich zugenommen, dass Kampakt einfach auch festgestellt hat, dass es ein zentraler Bereich ist, in dem die Organisation arbeiten will, muss und auch nicht schweigen kann.

00:07:21: Und so da tatsächlich einfach mehr investiert und mehr tunkt.

00:07:26: Ist das ein deutsches Netzwerk bundesweit oder sogar über so international oder?

00:07:34: Das

00:07:35: ist ein

00:07:36: Verein.

00:07:38: Und es ist tatsächlich quasi etwas, was in Deutschland quasi erwachsen ist und auch quasi die Kampagnenarbeit sich auf Deutschland beschränkt.

00:07:48: Aber nicht selbst trotz gibt es natürlich auch im Ausland ähnliche Organisationen, Partnerinnen, Organisationen, die ich auch gerade erst am Kennen lernen bin, aber wo es tatsächlich auch gemeinsame Arbeit und gemeinsame Projekte gibt.

00:08:01: Aber im Großen und Ganzen ist die Kapanienarbeit auf Deutschland

00:08:05: fokussiert.

00:08:07: Also ich glaube, als ich das letzte Mal auch Campack nochmal groß mitbekommen habe, ist... ...wenn ich es richtig sehe, sind diese großen Demonstrationen, die jetzt vor allen Dingen ja in der Bundesanflugstadt gefunden haben, nach den Korrektiveverschärgen, sind meines Erachtens maßgeblich von Campack, Fridays for Future und gewerkschaftlichen Bündnissen.

00:08:23: Es waren so drei großen Player, die das so die Infrastruktur auf die Beine gestellt haben auch.

00:08:29: Ja, ich glaube,

00:08:30: das ist auf jeden Fall bei vielen solchen großen Mobilisierungen ist halt halt Camp-Pacting, so eine Struktur, die im Hintergrund geboten wird, wo quasi Erfahrungen, Expertise sich auch bündelt.

00:08:40: Und da quasi schon ganz wichtige Kampagnen-Arbeiter, aber auch quasi so Bewegungsarbeit im Hintergrund geleistet wird.

00:08:47: Bevor wir zu deinem Inhalt kommen, noch ein Aspekt, weil ich den sehr spannend finde.

00:08:52: Von zweitausend bis zweitausendfünf hast du eine Berufslehre zum Maschinenbau-Konstrukteur.

00:08:58: ...gemacht.

00:08:58: Das finde ich sehr schön, ... ... weil mein eigener Lebenslaub auch daran besteht, ... ... dass ich zwischen meinem Abitur und dem Studium ... ... eine Ausbildung als Systemgastronom gemacht habe.

00:09:09: Und ich mich eigentlich immer freue, ... ... wenn Leute mal was Richtiges gemacht haben, ... ... wenn Studium gegangen sind.

00:09:16: Es ist sogar noch wilde.

00:09:17: Ich habe gar kein Abitur in dem Sinn.

00:09:21: Ich bin ja in der Schweiz aufgewachsen ... ... und da ist es so, dass ganz viele junge Menschen halt nach dem ... ... offiziellen neuen Schuljahren ... ... die Schule verlassen ... ... und in die Berufsausbildung gehen.

00:09:32: Und ... ... ich habe da Berufsbegleiten ... ... so was wie ein Fachabitur gemacht.

00:09:36: Das ... ... ist ein bisschen was anderes, ... ... aber genau, es war halt so ein ... ... nennt sich Berufsmatura.

00:09:42: Und ... ... dann gab es die Möglichkeit nach Abschluss ... ... diese ... ... diese Ausbildungszeit mit Berufsmatura, ... ... dass man so eine Übergang, ... ... also eine Abendschule besuchen konnte, ... ... um dann quasi noch Hochschulzulassung.

00:09:53: zu bekommen.

00:09:54: Aber es ist nicht im eigentlichen Sinne ein Abitur.

00:09:57: Aber so kam das.

00:09:59: Aber ich habe tatsächlich diese Berufsausbildung gemacht, einfach nach den obligatorischen neuen Schuljahren.

00:10:04: Irgendwann im Maschinenbau ist ja auch noch mal... Da kannst du was.

00:10:10: Ich konnte was.

00:10:12: Du konntest nicht.

00:10:12: Es ist lange her.

00:10:14: Das ist schon sehr stark geprägt.

00:10:17: Ich war quasi als Konstruktor gearbeitet.

00:10:19: quasi so mit drei-D-Konstruktionsprogrammen und so, die ganzen Normen und Produktionsprozesse, wie man quasi irgendwie Plastikteile spritzt und solche Sachen, wie solche Formen aussehen müssen.

00:10:31: Da hat sich einfach so viel verändert und ist einfach auch so viel weitergegangen mit diesen ganzen Möglichkeiten des digitalen Druckens, etc.

00:10:40: Da müsste ich mich ganz schön wieder reinarbeiten.

00:10:42: Ich glaube, geblieben ist so ein gewisses technisches Grundverständnis.

00:10:46: ist es, wer jetzt nicht so sich sagen kann, ich kann da jetzt einfach mir nichts, dir nichts zurück.

00:10:51: Und sowohl die Lehre als auch das Bachelorstudium war in Bern und warum Bern als Zürich West bezeichnet wird, Zürich West.

00:10:59: Darüber reden wir heute auch noch, weil das ist dann wiederum ein Bezug zu einem Song, den du mitgebracht hast.

00:11:03: Das wird sehr spannend.

00:11:04: Und inhaltlich hast du dich sehr viel, also wenn man sich in der Publikation anguckt, sehr viel beschäftigt mit Städten, Räumen, Recessimismus.

00:11:11: Das sind irgendwie so drei große Themen, die sich immer wieder durchziehen, auch Fragen von Postdemokratie und wem gehört eigentlich die Stadt.

00:11:18: Also da gibt es viele interessante Prozesse.

00:11:20: Publikationen, die man nachgucken kann.

00:11:23: Und weil das so dein Thema ist, wollte ich mit einer Einstiegsfrage starten.

00:11:27: Und zwar, wie sehr hast du auf Meißen und Wolmierstät am Wochenende geguckt und auf die Bürgermeisterwahlen dort?

00:11:36: Naja, ich muss gestehen, dass dieses Wochenende tatsächlich seit langem mal ein sehr familiär geprägtes Wochenende war und ich tatsächlich quasi Social Media praktisch ausgeschaltet habe.

00:11:45: ... und heute Morgen dann so ein bisschen in der ... ... also quasi jetzt am Wochenende Nacht ... ... also nachdem Wochenende so ein bisschen ... ... in die Nachlese gegangen bin und mich ... ... die Jacke freut habe, ... ... das ist quasi in ... ... meistens zumindest nicht geklappt hat.

00:11:59: Das schon wichtig ist, ... ... also dass das ein ... ... wahnsinnig starkes Zeichen ist, ... ... dass quasi Bündnisse ... ... funktionieren und dass man in ... ... möglichst breiten Bündniskoalition ... ... quasi diese extremen Rechten ... ... tatsächlich Einhalt gebieten kann und ... dass auch so diese blaue Welle, die die AfD ausgerufen hat, einfach nicht existiert.

00:12:20: Wenn sich quasi die Zivilgesellschaft und quasi auch die breiten Parteien sich gemeinsam irgendwie entscheiden, dem entgegenzuhalten.

00:12:28: Und insofern habe ich schon drauf geschaut, aber im Wochenende selbst saß ich jetzt nicht quasi wie gebannt vom Pilzschirm und hat es mitverfolgt, weil es einfach auch mal wichtig war, tatsächlich mal so ein bisschen Pause zu machen.

00:12:40: Ja, verstehe ich es ja.

00:12:41: Also ich finde es auch ganz spannend, dass du das jetzt aber, also es geht ja um die Bürgermeisterwahlen und zumindest in Meißen und in Wolmierstädt gab es die, und in Meißen wurde das auch bundesweit ein bisschen stärker besprochen, gab es die Möglichkeit, dass Meißen tatsächlich ein ehemaliger NPD, ein ehemaliges NPD-Mitglied und auch Neonazi.

00:13:01: als parteiloser, aber von der AfD unterstützt, hätte Bürgermeister werden können.

00:13:05: Die Umfragen sind ja immer schwierig bei Kommunalwahlen vorher, da so genaue Daten zu bekommen.

00:13:10: Und das hat nicht geklappt für die AfD.

00:13:12: Und ich finde es aber nämlich ganz interessant, dass du ja jetzt eigentlich deinen Schwerpunkt bei der Antwort darauf gelegt hast, dass es da Bündnisse gab, die funktioniert haben, die ja tatsächlich sehr breit waren.

00:13:23: Das ist auch etwas, womit ich mich auch wissenschaftlich immer wieder beschäftige, wo wir eigentlich sozusagen die die Lösung oder das Konstruktive finden, anstatt auf die Verhinderung jemandem zu gucken.

00:13:37: Weiß nicht, ob du mich da...

00:13:39: Ich kann das hier nur noch mal zahlenmäßig unterlegen.

00:13:41: Ich habe das hier gerade noch vor mir zu liegen, zufällig gerade.

00:13:46: Dieser OB-Kandidat, der von dem breiten Bündnis von CDU bis Linke quasi unterstützt wurde, hat achtfünfzig, fünf Prozent bekommen, während der AfD-Kandidat parteilos aber mit dieser NPD-Vergangenheit bei dreißig, vier Prozent gelanget ist.

00:14:03: Und das mittlerweile wahrscheinlich schon Erfolg, ne?

00:14:07: Um jetzt den Bogen zur Musik zu spannen, was mich an dieser Bürgermeisterwahl in Meißen auch noch sehr umgetrieben hat, ist, dass es für mich einen Musiker, ich weiß nicht, wie es bei dir ist, Andre, ich weiß es noch weniger, wie es bei Daniel ist, weil du ja diesen Schweizer Bezug hast, in Meißen lebt Gerhard Schöne.

00:14:25: Das ist ein Musiker, der mich seit meiner Kindheit verfolgt, der schon eine DDR-Musik gemacht hat, der auf der Demonstration auf dem Alexanderplatz gegen das DDR-Regime am vierten November als Erster aufgetreten ist und ein Protest-Zon quasi gesungen hat.

00:14:43: Und ich hätte mir das irgendwie... Allein schon das hat mich so umgetrieben, dass ich dachte, es kann doch nicht sein, dass Gerhard Schöne dann am Ende noch in der Stadt leben muss, am Ende seines Lebens.

00:14:50: Das stimmt mir nicht, wenn was älter, in dem... Dann ein Neonazi Bürgermeister geworden ist.

00:14:56: Ich weiß nicht, ist du in Bezug, du gehst halt Schöne, Daniel?

00:14:58: Nein.

00:15:00: Nein.

00:15:00: Du, André?

00:15:02: Aus Kinderlinan heraus.

00:15:03: Und er war plötzlich erst in Rostock, hat hier, der spielt nach wie vor, tritt

00:15:07: immer

00:15:07: auf, hängen Plakate überall, gehst halt Schöne.

00:15:09: Genau.

00:15:10: Also er macht vor allem, er macht viel Kindermusik, aber er macht auch viel wunderbare, erwachsene Musik.

00:15:16: Und ist tatsächlich ein sehr engagierter, auch christlich, in dem Fall auch Christ, also Christentrum ist wir in Ordnung.

00:15:23: Versteht sich, glaube ich, als christlicher Musiker, ist eine richtige Aspekt für ihn.

00:15:27: So, und jetzt zu deiner Musik.

00:15:30: Und du hast einen Song mitgebracht, der, ich glaube, wenn ich meine persönlichen Top-Ten machen würde, meiner Lieblingslieder, hätten die For Non Blondes mit WhatsApp eine Chance drin zu sein.

00:15:46: Den finde ich gut, seitdem es ihn gibt.

00:15:48: Und das ist schon eine Weile her.

00:16:03: Wir hören mal kurz rein.

00:18:16: Daniel, vielleicht erst mal zu dir.

00:18:17: Du hast den ja mitgebracht.

00:18:20: Was ist die Idee dahinter?

00:18:23: Warum den?

00:18:24: Ich habe mir Gedanken dazu gemacht, was es vielleicht so eine Abfolge von Musik sein könnte, die vielleicht irgendwie zu den Themen spricht, in denen ich gerade arbeite.

00:18:34: Und das ist schon irgendwie auch um diese Frage des Erstarkens, der der extremen Rechten geht.

00:18:40: Ich finde, dieser Song bringt so wunderbar, so dieses, zu einerseits diese Aufruf etwas zu verändern mit sich.

00:18:48: Aber gleichzeitig auch dieses vollkommen Empörte, was ist denn da eigentlich los?

00:18:53: Was um Himmels Willen passiert hier gerade?

00:18:56: Und wie kann das sein, dass das passiert?

00:18:58: Und irgendwie, das bringt diese Song schon irgendwie so sehr stark zum Ausdruck.

00:19:04: Und das ist etwas, was sich schon, was sich für mich... In diesen ganzen Auseinandersetzungen, wenn man jetzt auf die extreme Rechte blickt und wenn man sich so schaut, was für Dynamiken das gerade annimmt und wie halt eben nicht nur die extreme Rechte agiert, sondern eben auch Teile der Mitte der Gesellschaft, Teile der Union agieren, wo man sich immer so denkt,

00:19:22: was

00:19:23: ist hier los?

00:19:24: Also ich meine, vieles davon war ja eigentlich bekannt, das wird gewarnt, das wird gesagt und man hat das Gefühl so, ja, das läuft einfach.

00:19:34: So wie auf einem Schienaufgesetz und es läuft und läuft und diese Frustration, aber auch so dieses Erstaunen und gleichzeitig so diese Aufruf, dass man da auch dagegen was ändern kann und dass das aus diesem Gefühl von, was ist denn hier eigentlich los, dass es nicht in so einer Lethargie enden muss, sondern dass es irgendwie auch in so einem gemeinsamen quasi Aufstehen.

00:19:57: quasi münden kann, das finde ich irgendwie so eine starke Aussage und das hat mir irgendwie, hatte ich das Gefühl, das passt ganz gut.

00:20:03: so als Auftakt, so eine Diskussion, wo man vielleicht versucht auch mit gewissen Songs irgendwie vielleicht in so einem Zeitgeist so ein bisschen zu dokumentieren oder so ein eigenes Gefühl dazu zu benennen.

00:20:17: Jetzt gerade von Zeitgeist gesprochen, das ist interessant.

00:20:19: Ich meine, Lender Parade, glaube ich, wusste jetzt, das hat in fourneutig nicht wirklich was in Deutschland passiert.

00:20:26: Aber sozusagen, der Zeitgeist in Deutschland war ja zu dieser Zeit ein ähnlicher wie heute.

00:20:30: Vielleicht jetzt nicht so stark in den Erfolgen, in den parlamentarischen Wahlen da.

00:20:36: Man ist noch nicht so stark gesehen, aber eben schon, was man sozusagen auf dem Feld gesehen hat, sieht zu diesem Bezug da auch.

00:20:44: diesen Zeitgeist-Thema.

00:20:45: Und weißt du eigentlich, was Linda Perry, also von den Forum Blonds, was die eigentlich da so unbetrieben hat?

00:20:53: Ich weiß es gar nicht so genau.

00:20:53: Ich

00:20:54: habe versucht, ein bisschen nachzulesen, quasi was damals so wie das kam.

00:20:59: Also ich finde es recht dünn, rauszufinden, was sie tatsächlich umgetrieben hat, diesen Song quasi so einzuspielen.

00:21:08: Dass sie irgendwie damals auf dem Schirm gehabt hätte, was in Deutschland gelaufen ist, ist tatsächlich sehr unwahrscheinlich.

00:21:14: Ich habe es jetzt nicht per se wegen dieser zeitlichen Verbindung irgendwie ausgesucht, aber natürlich, wenn man heute auf diese Entwicklungen blickt, dann gibt es bis zum gewissen Punkt diese Parallelen, wobei, glaube ich, man schon einfach auch da betonen muss, dass gewisse, ja, dass, wenn man quasi immer in diese neunzig, neunziger Jahre zurückgeht, man vielleicht manchmal auch verpasst, welche Kontinuitäten denn auch sich permanent durchgezogen haben.

00:21:38: Also, man hat ja auch nach den neunzig, neunziger Jahren der NSU weitergemacht.

00:21:43: Es ist rechte Gewalt, hat in dem Sinne nie aufgehört.

00:21:47: Was aufgehört hat, oder was eine Zeit lang weg war, war diese ganz starke Massengewalt, die in den neunzelneunziger Jahren schon irgendwie prägend war, gerade mit diesen programmartigen Ereignissen.

00:22:00: Und da hat sich schon was verändert, aber trotzdem glaube ich, dass man diese Ereignisse heute oder diese Verdichtung... die wir heute wieder sehen, schon ganz klar zeigt, wieviel da eigentlich geblieben ist und wieviel quasi eben nicht aufgearbeitet wurde und wieviel halt vielleicht auch in ein paar Jahren des wirtschaftlichen besseres Seins und quasi in einer gewissen politischen Beruhigung vielleicht so ein bisschen in der Hintergrund treten konnte.

00:22:27: Aber ich glaube, die Kontinuitäten sind dann vielleicht doch unter der Oberfläche weit stärker geblieben, als man das vielleicht wahrhaben wollte.

00:22:34: Ja, vielleicht drückt das Song auch gerade so was, so sehr emotional gut aus und bringt es auf den Punkt diese Hoffnung auf einen Fortschritt, auf eine Entwicklung zu einer wie auch immer gearteten besseren Welt, die dann irgendwie nicht eintritt.

00:22:51: Also, my life is still trying to get up.

00:22:58: big hill of hope.

00:23:00: und sie sucht nach einer destination also nach einem ziel wo sich das hin entwickeln könnte, was irgendwie besser wäre.

00:23:06: und dann merkt sie irgendwie, das ist immer noch dieses brotherhood of mann gibt, for whatever this means.

00:23:18: hat aber auch nicht eigentlich nicht die Antwort.

00:23:21: Sondern fragt, was geht hier eigentlich ab?

00:23:23: Was ist was going on?

00:23:25: Und sie hat dieses Hope for a Revolution.

00:23:28: Aber wo eigentlich hin?

00:23:32: Was für eine Revolution?

00:23:33: Was für Themen?

00:23:37: Das lässt es offen.

00:23:39: Und vielleicht ist es... Ausdruck von einem bestimmten Gefühl.

00:23:42: Ich meine, du hast ja mit sehr vielen Menschen gesprochen in unterschiedlichen Lebenslagen, in den auch an unterschiedlichen Orten.

00:23:48: Ich glaube, du warst in Leipzig viel und weißt gar nicht, Frankfurt oder...

00:23:52: Frankfurt und Herden.

00:23:53: Ja.

00:23:55: So eine diffuse Hoffnung oder so eine Enttäuschung über, es passiert nichts oder es geht nicht voran.

00:24:02: Ist das ein Gefühl, was man, was was du auch beobachtet hast, was an deine Forschung anschließen könnte?

00:24:08: Ich glaube, das zeigt ja mittlerweile sehr viel Forschung.

00:24:12: Also wie dominant und prägend dieses Gefühl der Verunsicherung in Sachen Gesellschaft, die Sorge um.

00:24:22: ... ökonomische Zukunft, die Sorge um Status, die Sorge um ... ... was Wohlstand heißen wird, ... ... quasi dass da so ganz viele Bedrohungslagen ... ... irgendwie zusammenfahren, ... ... die in diesen ganzen Krisenentwicklungen ... ... in den letzten Jahren, also ... ... ich glaube, man muss schon einfach betonen, dass Corona ... tatsächlich einfach wirklich eine fundamentale Einschnitt war für viele Menschen, dass es bis heute Spuren hinterlässt und das in diesem Zusammenhang halt auch die Entwicklungen von Finanzkrise über diese ganzen Diskussionen und Migrationen, die doch, glaube ich, für fast alle wahrnehmbare, fundamentale Herausforderungen der Klimakrise, dass es etwas ist, was natürlich Spuren hinterlässt.

00:25:02: Ich glaube, das ist die eine Seite.

00:25:04: Aber wenn wir auf diesen Song nochmal blicken und quasi nochmal diese Ebene mit reinnehmen, dieses Search, dieses Suchen.

00:25:13: Und wenn ich das nicht benennen, wo es hingehen soll, dann finde ich das fast noch die wenige oft besprochene Seite daran, dass eigentlich es wirklich was grundsätzlich an so eine Vision für die Zukunft fehlt.

00:25:30: In diesen ganzen Verunsicherungen, ich meine, wir haben die Menschen in unseren Gesprächen, ich habe die in Frankfurt am Main geführt für dieses letzte Projekt und ein Kollege, die in Leipzig gemacht und wir haben am Schluss die Gespräche, haben wir immer gefragt, was wünscht ihr euch denn eigentlich?

00:25:43: Oder was wäre denn etwas, wo ihr gerne hinwohlen würdet?

00:25:45: Und wenn ihr jetzt einfach frei wählen könnt, das wären eure Träume.

00:25:50: Und bei, ich glaube, in diesen knapp etwas über fünfzig Gespräche, die wir da geführt haben, hat eine Person ... so was wie eine Utopie formuliert.

00:26:02: Und diese Utopie ... ... war dann faktisch so realpolitisch, ... ... dass sie eigentlich in einer, ... ... sagen wir mal, in einer progressiven, ... ... sozialdemokratischen Gewand ... ... eigentlich zu verpacken wäre.

00:26:13: Also soziale Gerechtigkeit, ... ... Chance und Gleichheit von Mann und Frau, ... ... gute Kinderbetreuung, ... ... eine funktionierende ÖPNV.

00:26:19: Also nicht so meine Zahlen, ... ... die haben sich jetzt nicht quasi ... ... eine herrschaftsfreie Gesellschaft gewünscht ... ... und quasi, dass der Klimawandel nicht mehr da ist, ... ... sondern sie hat sich tatsächlich ... was recht bodenständiges eigentlich, sozialdemokratisch geprägt ist, gewünscht.

00:26:32: Aber die überwiegende Zahl der Menschen hat zum Teil sogar, die haben zwar eine Stunde lang über eine sehr fundierte, feinfühlige Analyse von Gesellschaft vorgenommen, ohne... irgendwie populistisch zu sein dabei und irgendwie auch den Finger in Wundepunkte gelegt und dann am Schluss einfach gesagt und auf der Wunsch, den sie dann haben, dass es nicht schlimmer wird oder das Arm und Reich nicht weiter auseinanderklaffen.

00:26:59: Wo man eben sagen könnte, der Wunsch könnte ja sein, dass Arm und Reich quasi, dass sich diese Dichotomie aufhebt, wenn man sich das wünschen kann.

00:27:06: Aber es ist gar nicht mehr da, also diese Vorstellungskraft, sich etwas wünschen zu können, etwas, was über das Staatesquo hinausgeht, darf Da habe ich einfach kaum was mitbekommen.

00:27:17: Und ich finde, das ist die Seite, die ganz, ganz selten in dieser Frage mitdiskutiert wird.

00:27:22: Also dieses Gefühl von alles geht irgendwie verloren.

00:27:24: Es ist die eine Seite, aber dass das Gefühl auch so wirkmächtig wird und von rechts bedient, also beackert werden kann, liegt auch daran, dass es kaum andere Visionen und Vorstellungen von Gesellschaft zirkulieren oder quasi da sind, die irgendwie adressiert werden oder quasi generiert und mitgenommen werden.

00:27:45: Ich würde sagen, das ist zumindest der gleichgrosse Teil des Problems.

00:27:50: Das ist ganz interessant, dass du das sagst, weil wir haben so eine ähnliche Frage bei unserem Projekt.

00:27:53: Ich bin gerade in Halle, also nicht weit vom Leipzig.

00:27:56: Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, die stecken jetzt den Leuten schon in den Knochen.

00:28:00: Also es ist ein ganz schwer gefallene, positive Beschreibung der Stadt für die Zukunft.

00:28:05: Aber was ich auch ganz spannend finde, bei dem, was du gerade gesagt hast, also in dem Song gibt es da noch diese Texte, Und es finde ich wirklich ganz spannend, dass du ja gerade gesagt hast, dass die Utopie eigentlich keine Revolution ist, sondern eigentlich so ein bisschen so dieses, das was eigentlich das Versprechen dieses Staates hier wäre, dass das einfach auch eingehalten wird.

00:28:25: Also viel mehr ist es eigentlich gar nicht.

00:28:27: Genau.

00:28:27: Und dass man manchmal ja ein bisschen, also dass man so aus einer, wenn man so eher aus einer progressiven Perspektive auf die Gesellschaft guckt, manchmal das Gefühl bekommt, dass man Angst vor der Revolution hat, weil die Revolutionen, revolutionären irgendwie Kräfte anscheinend gerade sich, im politischen Raum eher rechts bewegen oder zumindest die Systemverändernden Kräfte.

00:28:47: Ich weiß nicht, ob ich das jetzt Revolution nehmen würde.

00:28:49: Genau, aber auf jeden Fall ist diese Form der Transformation, glaube ich, momentan als gesellschaftlicher Horizont ziemlich verschlossen.

00:28:58: Also ich glaube auch, dass wenn es zu einer Form der massenhaften Aufruß kommen würde, Der gerade jetzt würde mit großer Wahrscheinlichkeit keine progressive Gestalt annehmen.

00:29:14: Und ganz grundsätzlich stellt sich so ein bisschen die Frage, ob wir in einer gesellschaftlichen Situation sind, wo dieser Form der Umwelt tatsächlich zu einem zielführenden wäre.

00:29:27: Ich glaube, dass es ganz dringend bereuchtet werden, quasi eine tatsächlich eine demokratische Einigung, wo die Gesellschaft sich gemeinsam auch ein bisschen verständigt.

00:29:36: Wo wollen wir denn hin in den zwanzig, dreißig Jahren?

00:29:39: Und was bedeutet das quasi in der Welt zu leben, die vom Klimawandel betroffen ist?

00:29:42: Und da würde ich schon sagen, da sehe ich ein fundamentales Scheitern der Parteien.

00:29:47: Weil diese Debatte zu organisieren, wäre deren Aufgabe.

00:29:51: Und dass Sie das nicht tun, ist ein riesiger, ein riesiger Lücke.

00:29:56: Vielleicht, an dieser Stelle muss ich einmal die Gelegenheit nutzen mit jemanden zu sprechen, der da Ahnung von hat.

00:30:03: Es gibt ja immer diese These oder was, was immer wieder aus der Soziologie herauszählt wird von Leuten wie Stefan Mao, Nils Kunker.

00:30:11: Und ich glaube, du vertrittest das auch so ein bisschen aus eurem Projekt heraus und mit deinem Buch auch über den Aufstieg der rechten Krisenzeiten.

00:30:18: Dass es eigentlich ja nicht diese Polarisierung gibt, wie du es ja gerade auch gesagt hast, dass es im Prinzip, wenn man mit den Leuten längere Zeit spricht, haben die eigentlich recht ähnliche Vorstellungen, was eine gute Gesellschaft ist und die sind eigentlich sehr... Ja, an den Werten des Systems, wie es eigentlich besteht oder an den Grundwerten orientiert.

00:30:41: Und dennoch beobachten wir ja diese Polarisierung.

00:30:43: Wir haben am Anfang über diesen Bürgermeisterwahl gesprochen und wir haben gesagt, okay, auf der einen Seite bündeln sich die Einkräfte und schaffen es, die man von der anderen Seite zu verhindern.

00:30:52: Und dann haben wir solche Ergebnisse, wo man dann doch sagt, okay, da gibt es irgendwie einen Graben und da gibt es einen links und rechts

00:30:57: davon

00:30:58: oder vielleicht links und rechts auch die falsche Perspektive.

00:31:01: Aber wie geht denn?

00:31:02: das zusammen, also einerseits dieses Auseinanderdriften, dass es irgendwie das Erklärungsbedürftig ist, dass halt wir alle so auf die Polarisierung springen und andererseits, dass sich die Leute an den Tisch setzen und merken, eigentlich sind die doch recht ähnlich und wollen eigentlich doch ähnliche sind und dieser gemeinsame Wille lässt sich aber nicht mehr organisieren.

00:31:24: Hast du dann eine Erklärung für?

00:31:25: Eine Erklärung, weil jetzt vielleicht zu viel gesagt.

00:31:27: Aber Nils Kumkarete ist ein neues Buch zu dieser Polarisierungsfrage geschrieben.

00:31:32: Und Vertreter, soweit ich das bis jetzt verstanden habe, ich habe es noch nicht gelesen, aber quasi, was ich jetzt quasi davon mitbekommen habe, auch in quasi auseinandersetzen, mit dem was so ein Interviews und so gesagt hat, vertritt der da ja recht schon die These des... dass quasi vielleicht die Gesellschaft gar nicht so sehr polarisiert ist, aber dass sich diese Begriffe der Polarisierung und auch Mechanismen der Polarisierung wunderbar politisch nutzen lassen.

00:31:58: Und das ist quasi eine sehr starke Mobilisierungsmaschinerie ist.

00:32:02: Und ich glaube, gerade in diesem ganzen Debatten, also der rechte Kulturkampf lebt ja eigentlich permanent davon, so eine Form von Polarisierung zu erzeugen, wo quasi so ein anderes erzeugt wird, oder wo so eine Spaltung.

00:32:16: einhergeht.

00:32:18: Und so was ich aber gearbeitet habe, ist ja vielmehr quasi diese gesellschaftliche Seite.

00:32:22: Also diese Frage, wie sieht diese Gesellschaft eigentlich aus, in der die extreme Rechte erstarten kann?

00:32:28: Und da würde ich schon sagen, wenn man mit den Leuten vor Ort spricht, man ihm feststellt, dass die allermeisten quasi keine allzu homogenen Subjekte sind.

00:32:38: Also, dass die ganz unterschiedliche Vorstellungen, Wünsche, Träume, Erfahrungshorizonte mitbringen und Da und in Gesprächen oft ganz, ganz schwierig war, quasi vorherzusehen, was sie dann, was sie dann sagen würden, wenn man sie wirklich wählt ihr eigentlich.

00:32:51: Also, dass man das quasi zum Teil gar nicht so vorweg nehmen konnte.

00:32:54: Und da ganz spannende auch... Aussagen kam plötzlich.

00:32:59: Also Leute, die sich in Gesprächen zu tiefstrassistisch geäußert haben, die dann im Schluss sagen von einem Gespräch, die AfD wähle ich nicht, weil ich weiß, dass die quasi nur meinen Rassismus abholen, also dass die meinen Ressentiment, also das nennt sie nicht so, aber dass sie das abholen will.

00:33:11: Aber sozial bin ich bei der SPD besser vertreten.

00:33:15: Und sich dann gegen... quasi diese Wahl von der AfD entscheidet.

00:33:19: Oder eine andere Person, die wir hatten, die zu sehr aktiv war, in einem Zivilgesellschaft vor Ort, Nachbarschaftstreffen, quasi viele migrantische Mütter, als Freundinnen und Freunde hatte.

00:33:30: Und dann habe ich gesagt, ich wähle die AfD.

00:33:34: Also, wo man irgendwie so, wo es nicht immer so einfach zu fassen war.

00:33:36: Und was sich schon aus meiner Sicht dabei herauskristallisiert, und das ist das, was vielleicht Mao auch so als Triggerpunkte nennt, ich habe das in meinem Projekt nicht so genannt, aber... Ich würde schon sagen, dass es quasi gewisse Themen gibt, an denen die extreme Rechte gerade so eine Meinungshoheit hat.

00:33:53: Und wenn es ihr gelingt, Menschen einzubläuen, dass das die relevante Thematik ist, um die sich Politik gerade zu drehen hat und dass die extreme Rechte dort die Antwort hat, also Frauen in Frage Migration, dass das dann mitunter reicht, um quasi... vielleicht Widersprüche, die man sonst noch haben könnte gegen diese Art der Politik, das die in Hintergrund rücken.

00:34:19: Und insofern glaube ich, dass man vielleicht in der Gesellschaft gar nicht so sehr diese Polarisierung braucht, sondern es reicht, wenn quasi die extremen Rechte die Menschen quasi an einzelnen Themen schafft abzuholen und sie dort quasi zu bündeln.

00:34:34: gelingt.

00:34:34: Und ich habe da immer ein historisches Beispiel, was ich eigentlich sehr spannend finde, wenn man bei DJ Erribon, dieses Buchrücker nach Rass, wurde ja hoch und runter diskutiert.

00:34:42: Und da beschreibt er ja den diesen Übergang quasi von den Leuten, die die kommunistische Partei gewählt haben und später dem Vornationale.

00:34:50: Und faktisch sind diese mehr oder weniger die gleichen Leute.

00:34:53: Zumindest impliziert er das.

00:34:55: Und was man da, glaube ich, sieht und was er zumindest auch in den Raum stellt, ist, dass die Menschen, als sie die kommunistische Partei gewählt haben, nicht weniger rassistisch waren, als sie das heute sind oder dass sie heute rassistischer sind als damals.

00:35:08: Aber was gelungen ist, ist quasi dieses Thema, um dass sich quasi Politik organisiert, nicht mehr die soziale oder die klassen Frage ist, sondern das Thema, um dass sich Politik organisiert, die Frage der Migration ist.

00:35:21: Und in dieser Übedetermination, dieses Thema Migration, gelingt der extremen Rechten andere vielleicht immer noch vorhandenen Erfahrungen von Ungleichheit oder Frustration in den Hintergrund zurück.

00:35:34: Und ich glaube, das ist das, was wir gerade sehen.

00:35:36: Dass es der extremen Rechten einfach gelingt, gewisse Themen sehr, sehr produktiv zu besetzen und damit andere Spaltungstendenzen, die vielleicht auch da waren, wären oder die progressive zu mobilisieren, wären in den Hintergrund zurück.

00:35:50: Und ich glaube, das ist das, also insofern würde ich sagen, ja, eben, ich würde auch sagen, wir sehen nicht per se eine Polarisierung innerhalb der Gesellschaft, aber wir sehen sehr wohl, dass sich quasi Themen, dass sich die relevanten Bruchlinien, die thematisch in der Gesellschaft dominieren, dass sich die doch deutlich verschoben haben.

00:36:10: Und dass sich da vielleicht die Frage von gesellschaftlichen Spaltungslinien sich in neue Linien ziehen.

00:36:17: die der extremen rechten Mobilisierung dienlicher sind als eine progressiven Ansprache.

00:36:23: Und um mal auch zu unserem Staffelthema zu kommen, und das ist doch letztendlich so, dass man das gerade an Themen, die man oft im städtischen Raum aushandelt, man eigentlich genauer an denen das alles, was du gerade beschrieben hast, so beispielhaft machen kann.

00:36:37: Also, weil ich denke sofort daran, ich glaube, es gibt sozusagen einen eigentlich nicht pluralisierten Konsens da rüber, aber wir hatten gerade schon mal kurz darüber gesprochen.

00:36:45: Dass Sicherheit im öffentlichen Raum ein wichtiges Thema ist und dass viele Leute, die wir fragen würden, das einfordern würden.

00:36:51: Der öffentliche Raum soll sicher sein.

00:36:53: Oder, dass der Wohnungsmarkt gerecht ist und es möglich ist, für jede Person eine Wohnung zu bekommen, in der sie sozusagen nicht irgendwie... äh, achtzig Prozent, neunzig Prozent ihres Gehaltes nur für die Wohnung ausgeben muss und dann irgendwie die Wohnung auch noch sozusagen nutzbar ist.

00:37:10: Oder das im Schulen, also ich versuche jetzt mal drei Beispiele zu finden, die sich so in so einem städtischen Raum auch abbilden, oder das im Schulen irgendwie ihren Auftrag erfüllen können, nämlich Bildung zu organisieren.

00:37:21: Ja, also weil so, also wenn man, das glaube ich, ist so ein bisschen das, wenn man jetzt Leute fragen würde, würde die alle sagen, das ist ein Ziel, das ist die Destination, ja.

00:37:29: Also die Destination, die wir reichen wollen.

00:37:31: Sicherheit im öffentlichen Raum, ein Wohnungsmarkt, der für alle sozusagen zugänglich ist und Schulen können Bildung organisieren, dann würden ja erst mal alle zustimmen.

00:37:40: Und dann scheint es aber um gelungen zu sein, diese Themen zu Identitätsthemen zu machen, zu Migrationsthemen zu machen, zu Themen von früher und heute zu machen.

00:37:48: Und dann erzählen Leute, ja, früher in Leipzig, früher war das alles ganz anders.

00:37:53: Und das hat dann was mit Migration zu tun oder so.

00:37:58: Sind das so gute Beispiele, die sich mit eurer Forschung decken?

00:38:01: Die Beispiele decken sich auf jeden Fall mit dem, was wir in der Forschung gesehen haben, aber sie zeigen noch quasi auf einen Punkt, der vielleicht weitergeht oder vielleicht in Bezug auf diese Debatten, die wir gerade zu extremen Rechten führen, wichtig sind zu sehen.

00:38:14: Also wir haben in den Diskussionen ja ganz oft, wenn man über Deutschland blickt, gibt es diese zwei dominierenden räumlichen Erklärungs- oder musste die beschrieben werden, das eine ist aus West, das andere ist Stadtland.

00:38:28: Dabei geht vielleicht sowas wie Zentrum Peripherie komplett verloren.

00:38:33: Und dass man halt irgendwie tatsächlich vielleicht ein bisschen vergisst, wenn man sich zum Beispiel arbeiten anschaut, jetzt sich jetzt sehr stark mit ländlichen Regionen anschauen.

00:38:44: Die Erzählung oder die Frustration über Wegfallen von Infrastruktur, über schlechte Anbindung, über Schulen, die marode sind, über quasi das Vergessensein von politischen Zentren, die unterscheiden sich, wenn man quasi ehrenperifärer städtische Lagen geht, eigentlich fast nicht.

00:39:00: Also klar sind die vielleicht ein bisschen anders aufgeladen.

00:39:02: Es gibt vielleicht eine andere Konertation.

00:39:05: die auf der übergeordneten Ebene so ein Verlassen sein und mangel an Infrastruktur, ein mangel an Investitionen in vielleicht Aufgaben leisten zu müssen, die vor Ort quasi die Kapazitäten überschreiten.

00:39:24: Das deckt sich sehr ähnlich.

00:39:26: Und ich glaube, dass wenn wir quasi ein bisschen stärker auch so eine urbane Peripherie reinschauen, wo die AfD oder die extreme Rechte zum Teil auch wirklich sehr, sehr starke Wahldergebnisse einfährt.

00:39:37: Selbst diese Metropole Frankfurt am Main, die jetzt wirklich so eigentlich... sehr wohlhabend, Banken, Platz etc.

00:39:45: gibt es Stadtteile, wo die AfD zwanzig Prozent macht.

00:39:49: Hanau, eine Großstadt, nicht weit weg, hat AfD-Ergebnisse von insgesamt um die zwanzig Prozent.

00:39:56: Und da glaube ich, dass es wichtig ist, quasi um, unter das es auch ein Zugang sein kann, über diese städtischen Fragen zu blicken, um auch aus diese polarisierenden Perspektive von Ost, West oder Stadt, Land quasi daraus zu kommen und zu sehen, dass wir eigentlich über andere Themen sprechen müssten.

00:40:15: Und natürlich werden die dann quasi auch in historischen Gewordenheiten gefüllt.

00:40:19: Ich meine, man kann nicht leugnen, dass quasi die Frage von Ostidentität etc.

00:40:23: ein relevante Punkt ist.

00:40:26: Aber letztlich würde ich trotzdem argumentieren, also haben wir jetzt quasi auf so auf der Ebene, sozialstrukturelle Fragestellungen, Demografiethemen, die relevant sind, dass man da ganz viel Ähnliches sieht.

00:40:37: wenn man quasi so in urbane Präferien geht und dass das bis zum gewissen Punkt ja dann auch so diese eben diese dichatomie dichatomisierende Blickweise etwas zu aufzuheben hilft und dafür sind glaube ich die Beispiele die du Daniel gebracht hast sehr gute Beispiele weil daran entzündet sich es dann vor Ort.

00:40:55: also die Leute sind nicht frustriert.

00:40:58: das ist vielleicht ein zweiter Punkt den ich aus diesen Interviews schon immer sehr stark mitgenommen habe.

00:41:02: das ist die Leute wissen dass sie jetzt quasi die Bundespolitik nicht unbedingt mitgestalten können.

00:41:08: Und aus der Ebene wäre es für sie, ich glaube, auch okay, wenn die alle vier Jahre einfach wählen gehen.

00:41:12: Diese unglaubliche Frustration gegenüber Politik entsteht, weil vor Ort der Sperrmüll nicht abgeholt wird, weil die Autos permanent mit überhöhter Geschwindigkeit durch Einbahnbrett haben.

00:41:23: Weil die Schule ... Toilette schon wieder nicht funktioniert, weil der ÖPNV mittlerweile vier Euro fünfzig kostet und man sich das Ticket in die Stadt kaum noch leisten kann.

00:41:32: Also es sind sehr alltagsrelevante Erfahrungen, die diese Frustration mit dem nicht funktionieren von demokratischen Prozessen auslösen.

00:41:41: Und insofern glaube ich, dass da, dass da vieles gewonnen werden könnte, wenn man über genau diese Fragen geht, die du auch so ein bisschen skizziert hast.

00:41:51: Deswegen hatte ich auch diese Staffel Stadtland Raum genannt, um auch diese Digitalisierung so ein bisschen aufzufangen, die wir eigentlich schon, weil am Anfang wollten wir Stadtland nennen und auch da diese Digitalisierung so ein bisschen aufzufangen, indem wir noch ein drittes Wort hinzufügen.

00:42:08: Ja, aber ich fühle mich auch ein Stück weit ertappt als in meiner eigenen Forschung, wenn du so sprichst, weil ich auch oft in ländlichen Räumen oder vorwiegend immer mehr in den letzten Jahren in ländlichen Räumen forsche.

00:42:21: Und dann neigt man oft dazu, so reflexhaft zu sagen, ja, das, was wir da jetzt forschen, ist irgendwie ländlich, weil es auf dem Land stattfindet.

00:42:29: Und dann kommen... kluge KollegInnen zu mir und sagen, was daran ist eigentlich ländlich.

00:42:34: Und dann kann ich es immer nicht belegen, weil ich habe gar nicht die Stadt mit in meinem Sample.

00:42:38: Ich kann das ja gar nicht abgrenzen von einem... nicht ländlichen und kommen damit nicht sehr weit.

00:42:43: Und dann ist dann dieses Argument, na ja, das ist ein peripherer städtischer Raum, unterscheidet sich vielleicht von dem, was du da in dem peripheren ländlichen Raum beobachtet hast, nicht großartig.

00:42:52: Und ja, das ist sozusagen eine zu grobe Unterscheidung.

00:42:58: Und raus kommt man da, glaube ich, durch einen eher praxeologischen Ansatz, dass man sagt, okay, gibt es spezifisch ländliche Erfahrungswelten, an denen man das anknüpfen könnte, irgendwie sowas wie bestimmte Berufsgruppen oder die Erfahrung über weite Strecken pendeln zu müssen oder sowas.

00:43:12: Also wo man sagt, okay, es gibt bestimmte Dinge, die erfahren Menschen, die in ländlichen Räumen wohnen eher als Leute, die in städtischen Räumen wohnen oder sowas.

00:43:23: Aber da muss man halt feiner werden.

00:43:24: Und dann braucht man eben diese eigentlich immer beides im Sempel, um da gute Unterscheidungen zu treffen und zu sagen, was passt, was nicht.

00:43:34: Also einen Auftrag an uns selbst, wenn wir Forschungen machen.

00:43:40: Genau.

00:43:41: Wollen wir zum nächsten Song vielleicht kommen?

00:43:45: Jetzt passiert was.

00:43:46: Ich weiß nicht, ob du das weißt, Daniel, aber André und ich haben die alte Diskussion, die Ärzte oder die Toten Hosen.

00:43:51: Du bist jetzt der erste Gast, ich hab noch mal versucht zu reagieren, aber du bist der erste Gast, der selbst, also André hat schon mal einen Toten Hosen Song mitgebracht.

00:43:58: Aber du bist der erste Gast, der selber einen Toten Hosen Song mitbringt.

00:44:02: Hier kommt Alex.

00:44:03: Wir hören kurz rein und dann muss uns erklären, warum dieser Song.

00:45:15: Genau.

00:45:15: Daniel, warum dieser Song?

00:45:17: Ja, warum dieser Song?

00:45:19: Es hat was Persönliches zum einen.

00:45:22: In meiner Schulzeit hatten wir so eine Schülerband und da haben wir diesen Song auch quasi selber gespielt.

00:45:28: Es ist geblieben und ich würde sagen, es ist die Totenhosen.

00:45:33: Ich habe immer auch Ärzte gehabt.

00:45:35: Wir hatten auch diese wunderbare Hosenversus-Ärzte-Party immer wieder einmal ein Jahr in diesem Zentrum, wo ich viel aktiv war und viel Zeit verbracht hat.

00:45:46: Ich konnte da immer bei beiden Songs, bei beiden mit singen.

00:45:49: Aber auf jeden Fall, das ist die persönliche Seite daran.

00:45:55: Aber wenn ich jetzt das vielleicht noch mal... Ich finde, was dieser Song zum Ausdruck bringt gesellschaftlich ist diese doch krasse Form der Brutalisierung.

00:46:07: Mir ist schon, der hat quasi, das ist quasi alles Song, der quasi von diesem Theaterstück, dass die Totenhosen damals mitgemacht haben für Clockwork Orange, hat eine ganz spezifische Konnotation drin, das hat eine ganze eigene, aber ich glaube schon, dass das, wenn man jetzt heute auf Gesellschaft blickt und... Das beginnt ja quasi mit diesen Zeilen in einer Welt, in der man nur noch lebt, damit man täglich Roboten geht.

00:46:33: Dieses eintönige Monotone, Leisten, Zwang und dann diese Form der Gewalt, die damit heraus spricht.

00:46:39: Das ist sicher nicht etwas grundsätzlich Neues, quasi so als individuelles Phänomen.

00:46:44: Aber ich glaube, diese Brutalisierung, der wir gerade in der Gesellschaft als Ganzes zuschauen, Dafür steht dieses Song schon ein bisschen, wenn man Alexi ein bisschen mehr nimmt als nur eine Einzelperson.

00:46:55: Also wenn man sich quasi auf die anschaut, was quasi eine europäischen Außengrenze los ist, um wir uns einfach quasi für gegenwärtigen, wie bereit wir mittlerweile einfach sind, alltägliches Sterben da zu akzeptieren und hinzunehmen, dann ist das schon irgendwie... Ja, dann müssen sich alle fragen, ob sie nicht Teil mittlerweile selbst davon sind, quasi diese Gewalt auch quasi mit verantwortlich zu sein, die da auf eine erschütternde Art und Weise letztlich in diesem Song quasi zu Schau gestellt wird oder in diesen Textzeilen.

00:47:29: Und da, wenn man so zuhört, schreckt man ja vielleicht manchmal fast ein bisschen zurück.

00:47:34: Aber ich glaube, es ist für mich schon auch eine Erinnerung, dass wir nicht unschuldig sind an diese Form der Brutalisierung von Gesellschaft, die wir gerade erleben.

00:47:47: Ich höre da so ein bisschen, oder komm während du das so sprichst darauf, dass irgendwie zwei Arten gibt, das zu verarbeiten.

00:48:00: Es gibt dir diese Zeile in dem Song auf dem Kreuzzug gegen die Ordnung und die scheinbar heile Welt, zelebrieren sie die Zerstörung, Gewalt und Brutalität.

00:48:09: Und das kann man ... in Richtung rechte Gewalt ausdeuten, wie es in dem Song natürlich ist, dass man auf, oder weiß gar nicht so, rechts, links wird da gar nicht auf, also es wird ja also Opfer, wer die Opfer sind und wer die Täter wird, wird da ja offen gelassen.

00:48:23: Aber man denkt natürlich in dem Kontext neunziger Jahre, wo es entstanden ist, an Nazi-Gewalt.

00:48:30: Und diesen Terror auf der Straße, dass man da irgendwie das Nacht draußen trägt oder eben so Bandenkriminalität unter Jugendlichen oder wie ja auch rechte Gewalt oft verharmlost wurde als Gewalt.

00:48:45: Jugendlichen und eben nicht der Rassismus dahinter benannt wurde und aber trotzdem dieses der Kreuz zu gegen die Ordnung.

00:48:53: Das machen Punks wie die Toten Hosen sie sind ja eigentlich auch.

00:48:56: Also sie haben quasi das Gefühl oder der Ausgangspunkt ist derselbe zu sagen.

00:49:03: Ich lebe hier in der Welt, die wird mir als geordnet, als sinnhaft verkauft.

00:49:09: Ich merke aber selber oder ich spüre jeden Tag, dass das ja nicht stimmt.

00:49:13: Mein Eltern geht's nicht gut, mir geht's nicht gut.

00:49:14: Ich sehe Ungleichheit, Armut, was auch immer in meinem Umfeld.

00:49:19: Und die Reaktion darauf ist eine Rebellion gegen diese Ordnung, die dann in Gewalt irgendwie mündet.

00:49:27: Und das könnte entweder eine Rebellion gegen ... gegen die Eltern, gegen das Establishment, gegen die Etablierten sein oder eine Rebellion gegen die Außenstehenden, was dann Migrantinnen alle anders aussehenden, alle mit einem anderen Lebensstil irgendwie werden.

00:49:44: Also diese beiden Spielrichtungen.

00:49:46: Und das steckt in diesem Song.

00:49:47: Und ich finde, das passt auch sozusagen in die Zeit, wo man ja so fließende Grenzen gab.

00:49:52: Werde ich skinhead, werde ich punk, werde ich rechts, werde ich links.

00:49:55: Man kannte sich, lief sich über den Weg auf einmal.

00:49:59: prügelt man aufeinander ein.

00:50:01: Genau, ich denke mit Sicherheit, dass du quasi, wenn das, was du gerade geschildert hast, undre, dass das, ich glaube, viel mehr in diesem Song drinsteckt als quasi diese gesellschaftliche Seite.

00:50:11: Also diese Form der Rebellion, diese Form quasi mit Gewalt gegen, also genau, vielleicht auch ungerechtete Gewalt.

00:50:18: Also es steckt ja auch eine Form von Hooliganismus letztlich drin.

00:50:22: Also quasi, die tatsächlich nicht politisch ist, sondern einfach quasi über dieses Gewalt als Mittel des Ausbruchs und zwar einfach quasi Gewalt an sich als Mittel des Ausbruchs zu verherrlichen.

00:50:35: Und da, das steckt wahrscheinlich tatsächlich, also das ist das, was für dieses quasi auch dieses Clockwork Orange letztlich auch steht und was auch verhandelt wird in diesem ganzen Geschichte, die da erzählt wird.

00:50:50: Und trotzdem, genau, Als ich gefragt wurde, welche Lieder magst du mitbringen?

00:50:55: Und so, dann habe ich mich überlegt, was passiert denn gerade in dieser Gesellschaft?

00:51:01: Und dann war eben das erste Weichen, es ist ein Einig los, das hatten wir beim ersten Song.

00:51:06: Und der zweite, so einen Ausdruck dafür, dass wir quasi schon eine Form der Brutalisierung von Gesellschaft erleben und dass wir quasi so auf einem kollektiven Prozess sind, der diese Gewalt letztlich zunehmend akzeptiert und wieder... ja wieder um sich greift und das ja auch nicht nur jetzt in der extremen Rechten.

00:51:27: Klar, es gibt diese Hochzahlen direkt rechtsextreme Gewalt, die einfach nicht und nicht aufhören und wo man quasi jedes Mal wieder ein bisschen neu, also quasi nicht die schockierten Pressemitteilungen dazu lesen kann.

00:51:41: Aber auf der anderen Seite gibt es ja auch gerade diese doch starken Diskussion zur Militarisierung von Gesellschaft, Werbpflicht, Kriegsertüchtigung, Aufrüstung.

00:51:51: Wo man so merkt, okay, und damit fäll ich noch gar keinen Urteilen darüber, ob jetzt alles nötig ist oder nicht.

00:51:58: Aber man kann zumindest mal festhalten, dass das auf einer grundlegenden Ebene, wie das eine Rückkehr von Gewalt, als legitime Mittel von Gesellschaft mit reinbringen.

00:52:09: Und wenn man an Heidmeier denkt und seine Definition von Rechtsextremismus, wo die eineseits über dieses starke Elemente Ideologie der Ungleichwertigkeit, aber das Zweite ist auch, die Gewaltakzeptanz mit herein nimmt, um Rechtsextremismus zu definieren, würde ich einfach sagen, dass wir doch in der Gesellschaft zunehmend Mechanismen finden, wo diese Gewaltakzeptanz quasi ja fast schon, quasi von oberster Stelle wieder dafür geworben wird, dass diese Gewalt irgendwie ihren Platz und... Ja, hat und legitim wird.

00:52:40: Und damit, wie gesagt, ich habe keinen Ort.

00:52:44: Ich würde noch mal anders überreden.

00:52:46: Wenn wir jetzt überreden würden, ist das alles nötig oder nicht?

00:52:48: Das wäre eine ganz andere Diskussion.

00:52:49: Aber einfach mal feststellen, dass das passiert und dass es gesellschaftliche Konsequenzen hat.

00:52:55: Das ist, glaube ich, das ist der Punkt, in dem ich erst mal stehen bleiben würde.

00:53:00: Ich würde trotzdem noch eine Frage dazu stellen, weil ich finde eure Interpretation des Textes ganz interessant, weil wenn man euch so zuhört, dann ist ja, was in dem Text ja auch drin steht, ist halt, dass die Brutalität zwar in der, also da werden ja zwei Gruppen aufgemacht, die die Robotten gehen und die Ordnung erhalten und so, als die eine Gruppe und die andere Gruppe, sind die Jugendlichen, die noch was spüren und was spüren wollen und deswegen in diese, in diese auch exakt für ziehtbeschriebene Brutalität.

00:53:26: gehen.

00:53:27: Aber es ist schon so, dass der Text auch sagt, die Brutalität steckt auch in denen, die jeden Tag Robotten gehen und das alles irgendwie so akzeptieren.

00:53:34: Und das sind nämlich ja eher die, die diese Gewalt an den Grenzen auch akzeptieren.

00:53:39: Weil das ist ja nicht die Gewalt, die wir jeden Tag auf den Straßen sehen.

00:53:41: Also die Gewalt an den Grenzen sehen wir nicht jeden Tag an den Straßen.

00:53:44: Die sehen wir in auch nicht jeden Tag in den Zentralen und in den Gesammelenden künften, weil die meisten nicht dort sind.

00:53:51: Also wir wissen sozusagen nicht, wie die Leute dort behandelt wären und wie die Lebensbedingungen dort sind, weil die meisten sich gar nicht dort aufhalten.

00:53:56: Das ist so eine Gewalt, die findet statt, aber die ist nicht sichtbar.

00:53:59: Und dann gibt es diese ganz sichtbarer Gewalt in dem Song.

00:54:01: Und das wir aber verstehen müssen, dass beide Gruppen brutal und gewalttätig auch sind, auch in dem Song, oder?

00:54:07: Widerspruch.

00:54:08: Ja,

00:54:08: ist das eine Gruppe oder ist das eine Struktur, die du da beschreibst?

00:54:12: Also die Jugendlich sind von mir aus eine Gruppe, würde ich sagen.

00:54:16: Die wollen banden.

00:54:17: Und die andere Seite ist ja, würde ich, wird eher als die Ordnung bezeichnet.

00:54:22: Oder ist das eine Gruppe, die tatsächlich, ja, gut, das sind die, die Roboten gehen.

00:54:27: Aber, aber eigentlich so ist das das gesellschaftliche Korsett, die die festgefahrene Struktur, die sie umgibt, so deutlich das.

00:54:34: Es gibt keinen, der sich dagegen wehrt.

00:54:36: Ja.

00:54:37: Ich glaube auch, dass

00:54:38: im Song ist das, glaube ich, nicht so intendiert.

00:54:41: oder in dieser Geschichte, quasi die Struktur selbst als Gewalttätig zu sehen.

00:54:45: Es wird sehr stark als Normalität, als da, wo man so eingelotet wird, dargestellt.

00:54:51: Und es gibt quasi diese Jugendlichen, die ausbrechen.

00:54:53: Und es wird sicher bis zum gewissen Punkt, wird quasi so ein Raum gestellt, dass diese Normalität, diese Ruhe, diese Stabilität, mitverantwortlich ist, dass diese Gewalt... passiert.

00:55:05: Aber quasi, dass diese Stabilität oder der Ruhe oder die die Roboten gehen, selbst gewaltförmig sind, deswegen steckt da nicht so drin.

00:55:13: Aber ich glaube, wenn man über Gesellschaft nachdenkt heute, dann wäre das quasi etwas, was man vielleicht, was der Soziologie auch gerade tut, darüber nachzudenken, welche Bedingungsfaktoren hatten quasi diese Normalität, das was quasi so als Mitte der Gesellschaft, der demokratische Ankel, welche Verantwortung hat die wenn wir auf diese aktuellen Entwicklungen in rechter Gewalt schauen.

00:55:39: Aber ich glaube, bis im gewissen Punkt ist es eine perfekte Überleitung zum nächsten Song, den ich mitgebracht habe, weil es da genau darum letztlich bis zum, also zumindest war das der Grund, warum ich ihn mitgebracht habe.

00:55:50: Der heißt Senne von Zürich West und den hören wir uns jetzt an und dann musst du glaube ich aber auch erstmal Translater Translater Translation für uns machen, weil der nämlich in, ich weiß gar nicht ob das er richtig übergriff ist, aber in Schweizerdütsch, dann ist es Bern Deutsch.

00:57:14: Bern Deutsch.

00:58:05: Der

00:58:06: weißt

00:58:07: du was singen

00:58:16: die

00:58:44: da?

00:58:47: Naja, der Song handelt,

00:58:49: er

00:58:50: erzählt verschiedene Geschichten.

00:58:54: Beginnt quasi, mit so einem, die erste Passage ist quasi, wie ein Auto, das langsam mitten in der Nacht durch die Straße fährt, dann die Fensterscheibe runtergekuppelt wird und wenn man kurz stoppt, Dann werden Schüsse auf einem Südzentrum abgefeuert und dann rast das Auto davon.

00:59:24: Dann geht das weiter und die zweite Strophe beginnt dann mit der Bahnhofsunterführung irgendwo in der Vorstadt.

00:59:32: Also sagt eine Bahnhofsunterführung irgendwo im Land und da kommt eine Gruppe von Skinheads entlang aus der Nazi-Skin in dem Fall mit Baseball-Schlägern, die sich gerade dabei sind auf einen Tamilen zu stürzen.

00:59:48: Und da kommt zum ersten Mal so diese Verwicklung der Mehrheitsgesellschaft rein, weil quasi in diesem Bahnhof auch eine Person wartet, die gerade wartet, dass er quasi Drogen kaufen kann.

01:00:00: Und diese Person, die da verprügelt wird, wird quasi aus Dealer geschildert, aber halt eben, dass die Person, die da auf den Deal wartet, sie sich dann halt einfach quasi so still und heimlich quasi die Drogen für sich aneignen kann, ohne zu bezahlen und halt davon diese Gewalt mit.

01:00:16: profitiert.

01:00:18: Und dann gibt es eine letzte quasi inhaltliche Passage, die beginnt dann, quasi nach dem der Röfrer auch kommt, da würde ich nachher nochmal was dazu sagen, aber da beginnt mit einem Erwohnungsbrand, beim Emigrant irgendwo in der Schweiz und das quasi sagt, es brennt irgendwo bei einem Menschen, der quasi in der Schweiz zugezogen ist vom Ost und Ausland und da brennt es.

01:00:44: Und das Vordermhaus brennt quasi das Weißer Kreuz mit Kucklucksklan.

01:00:49: Und dann kommt diese Zeilen, die ich fast eigentlich die spannendste finde, weil sie, also sie kommt unter Meier oder Müll oder Moser, hat die wiese Maske wieder unter die Rüste gelegt und am nächsten Tag, als ich gebürgelt habe, freu ich mich, dass ich stelle, dass er etwas erzittig steigt.

01:01:03: Was im Prinzip heisst, der Herr Meier, der Herr Müller und der Herr Moser, Gehen nach Hause, nachdem die diesen Brand gelegt haben, stecken ihre weiße Maske wieder unter das Kissen, gehen am nächsten Tag still und heimlich arbeiten und freuen sich, dass sie ihre Tat in der Zeitung lesen.

01:01:20: Und ... nicht dieser Song, ist halt die Früh geschrieben, also in den neunzehnachtziger Jahren in der Schweiz.

01:01:26: Und ich glaube, das ist etwas, das man mal ein bisschen vergessen geht, dass es diese Art der Baseball-Schlägerjahre in der Schweiz einfach auch gab.

01:01:33: Das quasi massive rechte Straßengewalt.

01:01:36: Gab in der Schweiz, die quasi immer verniedlicht wurde, als Jugendkram und das da weggefahren ist und zeigt aber auch etwas, was man sehr intensiv diskutiert hat im Zusammenhang mit diesem Brandanschlägen, im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im.

01:02:07: Und diese Form der Verwicklung von Gesellschaft wird in diesem Song aufgegriffen.

01:02:11: Das wird dann sehr stark gemacht in diesem Referent.

01:02:14: Also wir senden, also die auf der Alp sind und die Kühe betreuen und den Käse machen.

01:02:23: Also wir senden, haben es lustig, wir senden, haben es gut.

01:02:32: Wir haben es lustig, wir haben es gut zusammen.

01:02:35: Butter und Käse und es gibt uns gutes Blut.

01:02:38: Und wo halt irgendwie so in den Raum gestellt wird, wo diese Verwicklung von Mehrheitsgesellschaft und rechte Gewalt einfach so aufgegriffen und in diese Textzeilen reingegossen wird.

01:02:57: Ich finde, das hat in den Neunzehn-Achzigerjahren seine Berechtigung gehabt, aber Wir müssen sagen, dass wir da einfach nicht wahnsinnig weiter sind und es heute immer noch seine Berechtigung hat.

01:03:06: Und solange wir quasi nicht über Mehrheitsgesellschaft diskutieren, solange wir nicht über strukturellen Rassismus, die strukturellen Bedingungen für Rechtsextremismus reden, dieses Problem auch nicht wirklich herzuwerten wird.

01:03:21: Ja, ein großartiger Song.

01:03:22: Also wirklich auch pitterböse und bösartig durch diesen Kontrast zwischen Refron und diesen... Ja, die sind diesen Strophen, diesen Szenen, die da geschildert werden, wo einem dann wirklich sofort das Mitschunkeln oder mit sich freuen im Referang irgendwie über die schöne volkstümliche Melodie irgendwie auch sofort wieder im Halsestecken bleibt.

01:03:49: Ja, kannte ich nicht, war mir auch wirklich unbekannt, dass es solche Baseballschlägerjahre in der Schweiz gegeben hat.

01:03:58: Ja, großartige Entdeckung.

01:04:00: Danke dafür schon mal.

01:04:02: Und hier ist auch die Auflösung.

01:04:04: Zürich West ist der Bandname.

01:04:05: Und das, wenn ich richtig gelesen habe, eine sehr erfolgreiche Schweizer Band.

01:04:09: Oder eine Rockband.

01:04:12: Und Zürich West ist eine lustige oder eine... Also ich kenne das mit Lünscheid Nord.

01:04:18: Das ist nämlich Storbmund oder Herne West.

01:04:20: Das ist nämlich der äfste Schalke, nur vier.

01:04:22: Und da ist das die Bezeichnung für Bergen.

01:04:24: Also Zürich West ist... westlich von Bern,

01:04:29: westlich

01:04:29: von Zürich.

01:04:30: Genau.

01:04:32: Dass so eine Selbststigmatisierung oder?

01:04:34: Ja, weil es überhaupt gar kein, also das wäre kein gängige Selbstbezeichnung in Bern.

01:04:40: Also die Schweiz lebt sehr, sehr stark von so einem Vokalpatriotismus und Bern und Zürich den schon so in einem Argenkontrast oder auch so quasi in so einem.

01:04:54: Da reibt sich es immer mal wieder.

01:04:56: Und trotzdem ist Zürich West sicher eine der bekanntesten und quasi altgedientesten so Mundartrock-Bands, die wirklich eine lange Tradition haben.

01:05:08: Aber auch gar nicht zwingend, dass politische Band aufgetreten sind.

01:05:11: Die waren halt quasi in den achtziger Jahren, es gab da die... Zürich brennt.

01:05:19: die Zeit, wo quasi diese starke Aufbegärme, quasi der Jugendbewegung, also diese auch Sponte und Autonomenbewegung in den Achtzigerjahren, wo quasi die in Zürich so seinen Ausgangspunkt genommen hat, was darum ging, quasi so kulturelle Freiräume zu erkämpfen und diese ja diese Unmöglichkeit sich irgendwo zu entfalten, damit das entgegenzuwirken.

01:05:37: Und dadurch kann, glaube ich, auch diese Begriff Zürich West zustande, weil halt Bern war halt lange Zeit so quasi das verschlafenen Nest und in Zürich hat es gekracht.

01:05:47: Das hat sich dann verändert.

01:05:48: Es gab dann auch quasi in Bern große Besetzungen und eine starke Bewegung, die quasi für solche Freiräume gekämpft hat.

01:05:55: Es gab auch quasi eine größere Landbesetzung, quasi dann mehr, quasi Kulturbesetzungen.

01:06:01: Eine davon, die Reitschule existiert bis heute noch.

01:06:06: Und mit dieser Geschichte ist Zürich West aber schon verbandelt.

01:06:09: Aber vielleicht gar nicht unbedingt aus einem politischen Selbstverständnis raus, sondern eher, weil da ist halt das... Da heißt es, scheiß passiert damals.

01:06:17: Und das würde ich vielleicht sagen, da kann man auch noch mal gesellschaftlich was rausziehen und sagen, es zeigt halt auch, dass vielleicht Menschen, die sich vielleicht nicht unbedingt politisch selbst verorten würden, wenn halt quasi das, die halt auch angezogenen, mitgetragen werden von gesellschaftlichen Stimmungslagen und Entwicklungen und wenn halt quasi so ein Aufbegern.

01:06:41: quasi halt eher in einem progressiven Gestalt annimmt und quasi in so einer Stadt wie Bern mit hunderttausend Einwohnern und halt einfach quasi die Demos und das Aufberegern und das Besetzen halt ein linkes Projekt ist.

01:06:52: Und dann die einzigen großen frei bespielbaren Räume, halt irgendwie linke Räume sind, dann werden halt auch so Bands wie Zürich West plötzlich auch mit reingezogen und sind halt dann auch Teil von.

01:07:04: Ist das ein Thema womit du dich bei Camp Act auch wissenschaftlich beschäftigst?

01:07:08: So Mobilisierung Potenziale jenseits von so.

01:07:13: Den üblichen verdächtigen Milieus oder.

01:07:18: Na ja, ich

01:07:18: bin ja sehr ganz unzulässig gebrückelt.

01:07:22: Ich bin ja noch nicht so lange da.

01:07:24: Aber ich glaube.

01:07:27: Wenn das wir jetzt gerade gemacht haben in den letzten Monaten ist oder letzten Wochen besser.

01:07:32: dass wir uns schon noch mal so intensiv angeschaut haben, was in so in anderen Ländern Europas passiert ist, wo dieses autoritäre Playbook schon so weiter durchgespielt wurde.

01:07:42: Und da kann man einiges dazu sagen, aber ich glaube schon, was man sicher mitnehmen kann, ist, dass wenn es erfolgreiche Mobilisierungen gab gegen die extremen Rechte, das dann gelungen ist, wenn sich quasi sehr breite Bündnisse geschlossen.

01:07:57: Ich meine, das gilt bis zum gewissen Moment Frankreich, wo man irgendwie geschafft hat, in den letzten Wahlen den Frauen national nach hinten zu drängen, jetzt in Meißen, aber auch in Polen diese starke feministische Bewegung, die er letztlich dann ja auch quasi diesen Wahlwechsel mitgetragen hat.

01:08:12: Und insofern würde ich schon... sagen, dass diese Breite der Bündnisse und quasi auch jenseits von so linken Selbstverständnissen wichtig ist, die zu denken, wenn man da extremen Rechten entgegenhalten will.

01:08:27: Und da vielleicht auch eine unpopuläre Haltung, aber ich glaube schon, dass man dem Rechtsextremismus nicht herwerden wird, wenn man nicht wieder gelingt, mit der Union zusammenzuarbeiten.

01:08:38: Zumindest auf der Ebene Demokratie, Menschenrechte, Gleichstellung, dass es Ebene sind, wo die Union wieder mitziehen muss.

01:08:47: gegen sie wird es nicht gehen.

01:08:49: Und ich glaube, da würde ich schon sagen, dass man irgendwie wieder Formate und Möglichkeiten finden muss, gemeinsam zu reden, damit man sich zumindest irgendwie auf diesem Konsens einer demokratischen Gesellschaft wiederfindet.

01:09:02: Ich möchte dazu sagen, und es ist jetzt ein bisschen eine Brücke, dass ich als Wissenschaftler auch gerne mal von der Adenauer Stiftung zum Beispiel eingeladen werde, um meine Ergebnisse, vor allem eher zu meiner Ostdeutschlandforschung vorzutragen.

01:09:15: Und dass man dann bei so jungen Leuten sitzt, die von der Adenauer Stiftung, Stibianthiaten sind, dass das schon auch ein bisschen Hoffnung gibt, wenn man dann sieht, okay, also es gibt diese... Es gibt diese Menschen in den Unionskreisen, die bereit sind, die auch Bündnisse bilden und die auch zur Wehr setzen, weil man ja zum Beispiel auch jetzt, wenn man jetzt zum Beispiel mal ein Chemnitz oder andere Städte im Sachsen zum Beispiel oder Sachsen-Anhalt denkt, ist natürlich auch für Unionsleute die Wahlkampf machen noch mal besonders hartes, weil du halt von links und von rechts angegriffen wirst, also von zwei Polen angegriffen wirst.

01:09:49: Und dass der manchmal vielleicht auch so ein bisschen näher auch den Mut nehmen kann und sich nicht den Mut zu nehmen zu lassen, ist ja dann irgendwie auch wichtig.

01:09:57: Bevor wir jetzt im letzten Song kommen, weil das war die Brücke, möchte ich auch noch eine Sache sagen, was ich sehr schön an diesem Sennesong fand, ist dieses Richtwort, if you don't understand it, feel it.

01:10:07: In dem Song ging es mir so, dass ich immer wieder so einzelne Worte verstanden habe und mir schon klar war, worum es ungefähr geht.

01:10:13: Und dann aber wie der Song tatsächlich so musikalisch geschafft hat, dass man aber auch fühlt.

01:10:18: Was da passiert.

01:10:20: Man fühlt sich vor allem da stimmt irgendwas nicht.

01:10:23: Also da sind diese verschiedenen Ebenen, da wird gerade irgendwas krasses verhandelt im Text.

01:10:29: Und ich habe ja so eine lustige Musik und irgendwas passt nicht und diese Dissonanz lässt einen aufräuchten.

01:10:34: Das ist ein Musikerloster gemacht.

01:10:38: Und dann kommen wir zum letzten Song.

01:10:39: und ich glaube deine Brücke des letzten Songs ist die Hoffnung, von der wir gerade gesprochen haben.

01:10:46: Also, ich glaube, diese Interpretation ist nicht so weit hergeholt.

01:10:49: Aber mal gucken, was du dazu sagst.

01:10:52: Ebenfalls ein Song, der bei uns in der Familie sehr, sehr, sehr, gerne sehr oft läuft für immer Frühling von Sophie.

01:10:58: Den hören wir jetzt.

01:11:00: Und dann kannst du uns ja sagen, ob meine Interpretation stimmt.

01:11:04: Ich hab nur nicht geträumt von einem Land, in dem für

01:11:06: immer Frühling ist.

01:11:08: Hier gibt es Karrier und

01:11:10: Hummer im Überfluss.

01:11:12: Keiner hier, der hungert und niemandem

01:11:15: ist kalt.

01:11:16: Vanillee, Eis und Nachtisch.

01:11:18: Alle sterben alt.

01:11:19: in das Land, in dem für immer

01:11:21: Frühling ist.

01:11:22: Darf jeder

01:11:23: kommen und jeder gehen, denn es gibt

01:11:24: immer einen Platz am Tisch.

01:11:26: Rot gelierter Stoff, keine weißen Flaggen mehr.

01:11:30: Alle sind's willkommen.

01:11:31: Kein Boot, das sinkt im Mittelmeer.

01:11:39: In dem Land, in dem die Winter nicht so trübe sind, ist

01:11:43: der Himmel nur noch blau und rosarot.

01:11:47: Kinder an die Macht, keine hohen Mord mehr, Kammerkonto voll, alle Waffen speichern leer.

01:11:53: In dem Land, in dem die Sommerkühler sind,

01:11:57: habe ich keine Angst zu sagen, was ich fühle.

01:12:00: Herz und auch der Zunge, die

01:12:02: Sonne auf der Haut, kein Essen soll, sag mir einfach, was du brauchst.

01:12:39: Nee, genau.

01:13:01: Also ich glaube, dass die Hoffnung des Arbeiten für etwas... Ja, für das Gute in der Gesellschaft, dass das nicht zu verlieren und irgendwie so eine gewisse Form von Utopie zu behalten.

01:13:17: Und gerade auch, wenn die Zeiten vielleicht noch schwieriger werden und dass man sich trotzdem daran festhält, dass es dieses Gute und dieses gemeinsame, dieses Gesellschaft auch etwas ist, was sich lohnt dafür einzustehen und zu werben und quasi auch... zu träumen und zu hoffen.

01:13:37: Und du hast selbst gerade Daniel deine Kinder angesprochen, weil, also, das habe ich zumindest verstanden.

01:13:42: Aber bei uns zu Hause hören, dass auch quasi die Kinder und irgendwie das, die können damit etwas anfangen und das leuchten, in deren Augen zu sehen und irgendwie das darin irgendwie die Hoffnung zu finden.

01:13:53: Und wir sprechen zu Hause schon auch, die sind noch nicht so alt, aber trotzdem ist Politik zu Hause ein Thema.

01:13:59: Und irgendwie haben die, wenn wir irgendwie Nachrichten hören oder quasi auf Demos gehen, dann sind die immer mal wieder schon dabei.

01:14:06: Und es ist irgendwie für die schon auch wichtig, quasi nicht nur so einen Gegenmett zu bekommen, sondern irgendwo auch so einen Führ zu fühlen.

01:14:16: Und diese Song, da kann das irgendwie, da kann irgendwie auch so ein Lächeln.

01:14:23: Ich mach mal auch so eine Träne in die Augenwinkel drücken und damit was vermitteln, was einen auch noch vorne ziehen kann.

01:14:31: Also ich finde es geht sogar noch einen Schritt weiter.

01:14:33: Also wenn wir jetzt über Familie und Kinder reden, weil ich merke, dass als Sozialwissenschaftler an sich merke, dass ich in der Zeit des Studiums und des Arbeitens durchaus eine leicht misantropische Ader in mir stärker, immer größer geworden ist, wenn man einfach, man kann auch den Glauben verlieren an gelingende Gesellschaft, wenn man sich aus einer sociologischen Perspektive häufig mit Problemen der Gesellschaft auseinandersetzt.

01:15:04: Und wenn man dann auch noch zusätzlich zu den Themen forscht, zu denen wir forschen, also Daniel und ich, wir forschen ja zu ganz ähnlichen Themen.

01:15:11: Und ich meine, André auch, du forschst zum Armut und die Qualität.

01:15:15: Aber auch ja zu, wie man sich engagieren kann.

01:15:17: Engagement,

01:15:17: genau.

01:15:18: Das ist voll klar zu sagen.

01:15:19: Kommt drauf einfach mal hin, guckt.

01:15:20: Also eine Engagementforschung, das ist im Gegensatz zu dem, was du jetzt beschreibst, so ein Wohlfühl.

01:15:26: Dann kann natürlich durchaus passieren, dass ich aus meiner professionellen Perspektive meinen Kindern gegenüber sehr pessimistisch in die Welt schaue.

01:15:35: Und das merke ich immer wieder, dass es eigentlich wirklich Katastrophal ist, wenn Eltern das tun würden, ihren Kindern immer nur sozusagen diese pessimistische Perspektive zu geben.

01:15:47: Ich sage immer, das ist die realistische Perspektive, aber klar, irgendwie braucht es ja auch diese Gegnerzielung.

01:15:53: Wobei ich schon dazu sagen muss, also das ist sozusagen, das ist jetzt dieses, wie man im privaten Kontext mit dem Wissen, was man durch die Arbeit, die man macht, hat, umgeht.

01:16:03: In dem professionellen Kontext, weiß ich nicht, wie es euch geht, bin ich manchmal genervt davon, wenn ich in irgendwelchen Rundensitze, bei Stiftungen, auf Konferenzen, irgendwelchen Medienanfragen.

01:16:15: Und dann immer noch so diese Frage kommt, aber jetzt sagen Sie doch noch mal was Konstruktives.

01:16:20: Und in diesen professionellen Kontexten bin ich davon manchmal ein bisschen genervt, weil ich schon denke, ja, also das... Manchmal glaube ich, ist es auch gut, erstmal die Analyse zu akzeptieren und nicht immer gleich zu sagen, und jetzt müssen wir aber auch das Gute sehen, weil die Analyse ist so ein bisschen wie die letzte Stunde, die wir gesprochen haben auch.

01:16:37: ... zunehmende Brutalität ... ... autoritär Strukturen.

01:16:43: Da

01:16:44: würde ich dir voll zustimmen.

01:16:46: Also ich würde auch sagen, ... ... dass dieses ... ... jetzt nenne ich mal das Gute, ... ... oder wo wir hin können, ... ... manchmal so ein bisschen den Zweck erfüllt, ... ... quasi zu überstreichen, ... ... wie dramatisch die Situation gerade ist.

01:16:57: Und ... ... faktisch, wenn man quasi so ... ... nicht nur jetzt quasi auf Deutschland blickt, ... ... sondern quasi den Horizont noch mal so ein bisschen eröffnet, ... ... sehen wir einfach quasi ... ... ein unglaubliches autoritäres Moment ... ... gerade.

01:17:07: Und ... ... es ... Das wird nicht schnell vorbeigehen.

01:17:12: Und gepaart mit den Herausforderungen und mit dem nicht wirklichen Bearbeiten der Klimakrise wird es noch richtig üblich werden.

01:17:20: Und da ich glaube auch, dass wir quasi gesellschaftlich gesehen jetzt erstmal auf keinen wirklichen Grund zum Optimismus haben, dass sich quasi das Blatt wieder ändert.

01:17:34: Und gleichzeitig glaube ich, dass man in dieser Situation trotzdem noch die Handlungsmacht weiter behalten muss.

01:17:44: Und da irgendwie weiter der Programm bleiben muss.

01:17:46: Und wenn wir es nochmal auf die Kinder nehmen, ich finde, da wird es fast im deutlichsten, dass man den halt irgendwie auch vermitteln muss.

01:17:51: Ja, es ist vielleicht nicht so einfach, aber es ist nicht so, dass ihr quasi machtlose Subjekte seid, sondern ihr könnt auch in dieser Situation weiter was tun.

01:18:03: Und da ist, glaube ich, so eine gewisse Form von Utopie, etwas, was einen quasi auch irgendwo hinzieht und irgendwo vielleicht auch einen Horizont bietet, ist dann wichtig, gerade weil es vielleicht nicht so gut ist, dass man da irgendwas hat, wo man sagen kann, ja genau, dafür stehen wir ein.

01:18:22: Das ist die Textseile von Sophie, wo sie sagt, du nennst es Utopie, ich nenne es Heimat, revolutionierte Freiheit.

01:18:28: Wenn ich in meinem Bett abends einschlafen, träume ich davon.

01:18:31: Und da sehe ich, ob bewusster oder unbewusster, weil ich glaube, dass es sehr intendiert ist.

01:18:35: Es ist auch wirklich schön so eine Referenz an Deutschlandisch Hermann Rio Reiser mit der Traum ist aus.

01:18:40: Das ist ja genau das gleiche Thema.

01:18:42: Ich habe geträumt, der Krieg wäre vorbei, du wärst hier und wir wären frei und die Morgen Sonne schien.

01:18:46: Und dann kommt der Referenz, der Traum ist aus, Pause, aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.

01:18:51: Und das ist genau das, was du ja gerade beschrieben hast, auch dieses... Man darf trotzdem nicht aufhören zu träumen, auch wenn die Realität gerade eine andere ist, aber sich, ja, auch was wir am Anfang gesagt haben mit der Utopie, die formulieren zu können und in der Lage zu sein, sich eine bessere Welt vorzustellen, ist ja der erste Schritt.

01:19:11: Ja.

01:19:14: Okay, ich weiß schon, womit diese ganze, diese Podcastfolge ganz am Ende enden wird, nämlich mit der Berlin.

01:19:28: Und hast du wieder dein Thema untergebracht?

01:19:30: Ja,

01:19:30: Berlin ist aus, aber wir werden alles geben, dass da Wirklichkeit wird.

01:19:35: Eine wunderbare Live-Offnahme.

01:19:39: Und davor danken wir dir, Daniel.

01:19:44: Also

01:19:45: du hattest noch was sagen.

01:19:46: Nee, aber danke.

01:19:48: Danke fürs Zuhören und mit uns reden und die Einladung.

01:19:53: Hat Spaß gemacht.

01:19:55: Wie eigentlich immer.

01:19:56: Aber...

01:19:59: Ich würde jetzt nicht sagen, es hat Spaß gemacht.

01:20:00: Es war ein sehr konstruktives und schönes Nachdenken über den Zustand der Welt, der jetzt nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch nachdenklich gemacht hat gleichzeitig.

01:20:12: Dann sagen wir hier Tschüss.

01:20:15: Vielen Dank.

01:20:15: Tschüss.

01:20:20: Okay, das war unsere Folge mit Daniel Mules.

01:20:22: Aber bevor wir euch jetzt hier nach der ersten Folge entlassen, noch... Ein ganz kurzer Aufruf und wir entlassen euch gleich mit Rio Reiser, haben wir schon angekündigt.

01:20:32: Aber da fallen noch ein Aufruf an euch.

01:20:34: André, was machen wir seit letztem Jahr immer Ende des Jahres?

01:20:37: Wir machen eine Jahresabschlussfolge, in der wir uns gegenseitig unsere Lieder des Jahres mitbringen.

01:20:43: Genau, und wir haben die auch letztes Jahr RAPT genannt und haben uns da bei einem Online Streaming Musikdienst bedient.

01:20:51: Und das wollen wir dieses Jahr wieder machen.

01:20:53: Hast du da schon Lust drauf?

01:20:54: Ich freu mich da riesig drauf, jedes Jahr ist das mein Highlight dir zu erzählen.

01:20:58: Ich sammel tatsächlich auch schon unterhalb des, also während des Jahres immer so ein bisschen was, womit, womit ich dich überraschen kann, vielleicht.

01:21:04: Genau, so geht's mir auch.

01:21:06: Und dann, genau, dann bringt noch ein Gast genau diesen Song schon mit und dann denke ich, okay, dann muss ich mich... Dann bist

01:21:10: du ja wieder weg, ja, genau.

01:21:11: Genau.

01:21:12: Super.

01:21:13: Also darauf freuen wir uns.

01:21:13: Aber so ein Podcast lebt ja manchmal auch davon, dass wir interaktiv ein bisschen sein wollen.

01:21:20: Und deshalb haben wir einen Vorschlag an euch, damit es nicht so langweilig wird, unser Jahresrückblick und nur unsere, unser Beideperspektive.

01:21:27: Darin vorkommt, würden wir euch aufrufen, eine Sprachnachricht an uns zu schicken, also einfach irgendein Audio-Datei aufnehmen oder einfach uns eine E-Mail schreiben, dann schicken wir uns, schicken wir euch unsere Telefonnummer, dann könnt ihr uns bei WhatsApp oder so eine Sprachnachricht schicken mit eurem Song des Jahres.

01:21:45: Also ein Song, der euch... aus so zoologischer Perspektive, aus gesellschaftlicher Perspektive im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr

01:21:58: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im

01:22:00: Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im.

01:22:09: Ich würde es gerne einfach mal ausprobieren.

01:22:10: Ihr könnt das unter anderem an meine E-Mail-Adresse schicken.

01:22:13: Die lautet daniel.kubiag.hu-berlin.de.

01:22:19: Stellen wir mal auch in die Show-Notes, könnt ihr da auch nachlesen.

01:22:23: Und dann könnt ihr uns was schicken.

01:22:24: Wir würden uns freuen, wenn ihr das tut.

01:22:26: Schickt uns eure Sprachnachricht zu eurem Song des Jahres an daniel.kubiag.hu-berlin.de.

01:22:34: Und wenn ihr sowieso schon so aktive Hörer seid.

01:22:37: und HürerInnen seid, dann liked uns, empfiehlt uns weiter, sagt, dass es diesen Podcast gibt.

01:22:43: Wir verdienen ja mit gar nichts, wir geben nur ganz viel GEZ aus oder bezahlen ganz viel Geld an die GEZ, verdienen sonst nichts und freuen uns aber natürlich über Reichweite.

01:22:53: Und Reichweite erlangt man, indem man in die Algorithmen der anderen Menschen kommt und das schafft ihr, indem ihr uns liked und weiter empfiehlt.

01:23:02: Vielen Dank und bis bald.

01:23:04: Jetzt kommt Frio Reiser.

01:23:06: Traum ist aus, aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird, aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.

01:23:42: Gibt es ein Land auf der Erde, wo der Traum Wirklichkeit ist?

01:23:49: Ich weiß es wirklich nicht, ich weiß nur eins und da bin ich sicher, dieses Land ist es nicht.

01:23:59: Ist es nicht?

01:24:02: Ist es nicht?

01:24:03: Ist es nie?

01:24:05: Wirst du trauen zu dieser Zeit?

01:24:16: Aber nicht mehr lernen, mach dich berein, will ihn kommen.

01:24:23: Uns Paradies zu verlieren, außer unsere Angst.

01:24:29: Er soll so zukommen, er soll so landen.

01:24:33: Gib mir deine Liebe, gib mir deine Hand.

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