Sonderfolge pogendroblem: Great Resignation – oder: Die Lücke zwischen Hingabe und Realität
Shownotes
Eine Sonderfolge Musi*Sociolgy mit Georg von der Band pogendroblem. Wir sprechen über den anstehenden Release ihres Albums „The Great Resignation“ am 10.10.2025 und hören einige Songs daraus. Georg ist der perfekte Gast für unseren Podcast, denn er ist nicht nur Musiker, sondern auch Politikwissenschaftler an der Uni Köln. Inhaltlich geht es um die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen analytischer Distanz und der Notwendigkeit zu handeln, zwischen echter Hingabe und Realität.
Songs:
01 Pogendroblem – Schnöselpunx
02 Pogendroblem – Great Resignation
03 Pogendroblem – Es kann nicht immer so weiter gehen
04 Pogendroblem – Self Checkout
05 Pisse – Scheiß DDR
06 Backxwash – Terror Packets
07 Die Nerven – Das Glas zerbricht und ich gleich mit
Die Pogendroblem-Doku über das utopische Begehren im DIY-Punk findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=QOjVhwR_GD0
**Fotocredits:**
- Daniel - Elisabeth Schoepe
- André - Jörg Gläscher
- Layout: Danny Frede
**Moderation:**
[André Knabe](https://rostocker-institut.org/andre-knabe/) und
[Daniel Kubiak](https://www.bim.hu-berlin.de/de/pers/wi-mi/kubiak-daniel/kubiak-anriss)
- [Spotify-Liste mit den Songs aus allen Folgen](https://open.spotify.com/playlist/49mxWMn3EKkrJjKhKFmZZ3?si=c882ad97dff24135).
- [Musi*Sociology auf Instagram](https://www.instagram.com/musisociology/)
Transkript anzeigen
00:00:05: Also sie haben beschreibt auch diese bisschen zynische bisschen pragmatische Haltung zu den Verhältnissen, also in der ich mich immer auch immer wieder wieder finde und als ich würde sagen auch auch als Band, weil wir sind halt vor allem in unserer Freizeitmusik und viel mehr schaffen wir auch nicht.
00:00:23: Wir sind ja auch gerne diese O-Rotungsrolle ein, ich weiß nicht wie es dir geht als Sozialwissenschaftler.
00:00:28: Ist es ja auch immer in der Gefahr gar nicht so passioniert mit den Dinge zu sein, sondern er sagt, ja, ich habe einen Master oder eine Promotion da drin.
00:00:38: Ich gucke mir das jetzt mal lieber erst mal ein bisschen an.
00:00:48: Music Sociology
00:00:50: Gesellschaft
00:00:51: durch
00:00:52: Musik
00:00:52: verstehen.
00:00:56: Herzlich willkommen zu Music Sociology, dem Podcast, wo wir entweder mit Sozialwissenschaftlerinnen über Musik reden oder mit Musikerinnen über Gesellschaft.
00:01:06: Und heute haben wir eine Sonderfolge.
00:01:07: Die erste Besonderheit ist, dass ich alleine bin, ohne meinen Kollegen Daniel Kubiak, der sonst mit mir die Interviews führt.
00:01:17: Aber ich bin nicht alleine hier.
00:01:19: Ich habe Georg zu Gast von der Band Pogendroblem.
00:01:23: Und die Besonderheit, die wir besprechen wollen, ist das anstehende Release ihres neuen Albums, Great Resignation.
00:01:29: Hallo Georg.
00:01:30: Hallo.
00:01:31: Danke für die Einladung.
00:01:32: Nach und drüben eine Promo von Schnor Move.
00:01:36: Vielen Dank.
00:01:36: Ja.
00:01:38: War für uns auch neu und eine schöne Erfahrung.
00:01:41: Also wenn so liebe Gäste und so so interessante Leute uns anfragen, dann sind wir natürlich sehr gerne bereit darauf anzugehen.
00:01:50: Das neue Album wird heißen Great Resignation und kommt wann raus?
00:01:55: Am zehnten, zehnten.
00:01:57: Also zum Zeitpunkt dieser Aufnahme in knapp zwei Wochen.
00:02:01: Ja.
00:02:02: Ja.
00:02:03: Kann sein, genau zum Zeitpunkt der Aufnahme.
00:02:05: Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist noch ein paar Tage später, also vielleicht auch in einer Woche schon.
00:02:10: Genau, aber wir reden über ein wirklich sehr, sehr bald erscheinendes Stück Musik und Kunst, würde ich sagen.
00:02:19: Ich habe immer dieses gleiche Problem, dass ich am Anfang eigentlich schnell ins Gespräch kommen will und dann aber doch so viel zu sagen habe zu den Leuten oder so viel gefunden habe, was ich so aufregend finde.
00:02:29: Und dann doch mal so viel Rede.
00:02:30: Und man braucht bei euch gar nicht weit gucken, schon der Wikipedia-Eintrag, der gibt ganz, ganz viele Rätsel oder ganz, ganz viele Spuren auf, über die ich am liebsten... jetzt gleich zwei Stunden mit dir reden würde.
00:02:45: Also das schnödeste Banals am Anfang, ihr kommt irgendwie aus Bergisch-Gladbach, was wie so eine Art Vorstadt von Köln ist und mittlerweile seid ihr dann auch nach Köln gezogen.
00:02:56: Das ist soweit so gut.
00:02:58: Und dann, wenn man sich euer Werk anguckt, muss man noch nicht mal sehr tief gehen, man findet schon in den Titeln, wie ihr eure Stücke eure Alben benennt Spuren die zeigen dass ihr total also perfekte diesen Podcast passt.
00:03:15: erstes Album von zwei tausend achtzehn heißt erziehung zur müdigkeit.
00:03:20: was sofort klingt nach erziehung zur mündigkeit wo man gleich bei adorno gelandet ist was sie für eine punk bände irgendwie total und typisch ist.
00:03:28: versteht das irgendjemand?
00:03:31: man schlechter einfluss?
00:03:32: auch schon zwei tausend acht sind spürbar nie doch klar.
00:03:36: auf jeden fall also ist ja durchaus so dass viele leute mit so das punk auch mittlerweile vielen so führt und so stattfindet.
00:03:45: und was ich auch gut finde und genau das verstehen natürlich viele leute auch wenn es jetzt bei dem allerersten platte gar nicht so viel damit auf sich hatte sondern auf dem cover ist so ein foto von der also aus dem flur von einer schule wohl auch nicht drauf fahren und genau dann war das halt wie so ein Einfach so ein dummer Wortwitz, genauso wie unser Name ja auch so ein Wortwitz ist.
00:04:13: Manchmal steckt vielleicht gar nicht so viel dahinter, sondern das funktioniert einfach sprachlich gut.
00:04:19: Erinnert mich gleich an die Band Eudorno, die ja dieses Jahr ein Best-of-Album rausgebracht hat aus einem Album und zwei Epis.
00:04:31: dann zum best oft leicht zu kommen.
00:04:33: Genau, wo wahrscheinlich auch nicht so viel Adorno drinsteckt.
00:04:39: Ich glaube aber, dass es bei euch anders ist.
00:04:40: Ich glaube, ihr macht euch wirklich sehr viel eine Platte darüber, was ihr da singt und wie ihr es ausdrückt.
00:04:47: Und da sieht man auch dann, wenn man weiter guckt, was es von euch noch so gibt, zum Beispiel ein Film über DIY Punk, inklusive Begleitmaterial zu utopischen Begehren.
00:04:59: Wie entsteht denn sowas?
00:05:01: Ja, das ist tatsächlich auch, das hätte so fünf Jahre alt ungefähr.
00:05:06: Das ist mir rückblickend jetzt auch mal ein Rätsel, wie das entstanden ist.
00:05:09: Es hatte irgendwie, lau und ich hatten Bock, das zu machen.
00:05:13: Und dann haben wir einfach angefangen, irgendwie ein paar Interviews zu machen.
00:05:18: Und dann, wir machen dann vielleicht mal so ein Film da draußen, dann haben wir es einfach am Ende dann wirklich gemacht.
00:05:22: Und dann ist es irgendwie sehr gut zusammengekommen mit dieser Platte und ist dann sehr konzeptlich geworden.
00:05:28: Aber diesen Anfangspunkt... Den kann ich wirklich gar nicht mehr zuordnen.
00:05:34: Ich glaube zu der Zeit haben wir uns eben viel mit so Utopie beschäftigt, mit der Frage von utopischen Begehren beziehungsweise und hatten da, weil wir da gerade wirklich so deep down drin waren in so DIY Punk Kontexten und so die ersten Male so purn konnten quasi im ganzen Dachraum.
00:05:58: hat uns das halt sehr berührt so und dann haben wir das einfach einfach gemacht.
00:06:02: Ja,
00:06:03: ihr wart schon als Band unterwegs und habt dann Erlebnisse innerhalb dieser Szene dokumentiert.
00:06:11: Genau, ja.
00:06:11: Wir wollten halt mal, ich glaube, was uns schon immer so ein bisschen, oder was, finde ich immer so ein Fadenbeigeschmack hat, ist, dass man ja so als Band oder als Musiker in, steht man immer so auf der Bühne.
00:06:25: ... kriegt so ganz viel ...
00:06:27: ... ja ...
00:06:30: ... Zuspruch und so ... ... und ... ... in diesem ganzen ... ... Konzerte machen ... ... so Jugendzentrumsding, aber auch ... ... ja auch eigentlich in so einem kommerziellen Bereich ... ... arbeiten ja sehr, sehr viele Leute daran, ... ... dass solche Veranstaltungen stattfinden ... ... und eben auch sehr viel in so einem ehrenamtlichen Bereich.
00:06:47: Und das war uns auch wichtig, das zu zeigen.
00:06:51: was halt alles da so dran hängt, deswegen haben wir auch nicht nur Mucka in Interview, sondern auch Leute, die einfach Konzerte machen oder Fansien oder so.
00:06:58: Genau, das war uns wichtig.
00:07:00: Und ja, wir wollten einfach auch diesen, diesen Space, den wir so mochten, dem so ein bisschen mehr zeigen.
00:07:08: Ja.
00:07:09: Was ist denn Utopisches Begehren?
00:07:11: Was können wir denn darunter vorstellen?
00:07:12: Ach so, das ist so ein bisschen an so Bini Adamschak angelehnt.
00:07:15: Also zu der Zeit habe ich sehr intensiv beziehungsweise Revolutionen gelesen.
00:07:20: Und genau da geht es quasi um die Frage, dass man ja also die großen europäischen weiß nicht vielleicht so real sozialistischen Entwürfe sind ja irgendwie im großen Umfang auch gescheitert oder so ein Stalinismus gekippt oder so.
00:07:37: Und in dem Buch geht es viel um die Frage, das ist quasi so eine Verbindung mit so Queer Theory.
00:07:45: Ja, zu überlegen wie kann eigentlich Also der Fokus gelegt auf so Beziehungsweisen oder so zwischen menschliche Sachen als ein Raum, der so Utopie ausmachen kann.
00:08:02: Und da gibt es dann eben viel auch um so eine Auseinandersetzung mit diesem Gefühl, dass man in sich hat, dass man doch irgendwie was anderes will oder ein gutes Leben.
00:08:14: Möchte was aber quasi durch.
00:08:17: Ja.
00:08:18: wie die Verhältnisse eben sind.
00:08:21: Ja, auf quasi, man da nicht so, nicht so rankommt.
00:08:24: Ja.
00:08:25: Und genau.
00:08:26: Darum geht es ein bisschen.
00:08:27: Jetzt ganz schlecht so gefasst.
00:08:30: Ja, ja, ja.
00:08:31: Aber ja, um diese, diese Lücke zwischen dem, wie man es sich eigentlich vorstellt und begehrt und dem, was, was ist und
00:08:41: genau.
00:08:43: Ja.
00:08:43: Hab der in dem Song Schnöselpunks auch super auf den Punkt gebracht, wo ich mich wiederum sehr abgeholt fühle als Sozialwissenschaftler, der irgendwie sich so eine Punk-Szene durchaus auch irgendwie zugehörig fühlt, aber natürlich immer wieder merkt, naja, also irgendwie führe ich ein ganz schön bürgerliches Leben.
00:09:07: Andererseits stelle ich mir was ganz anderes vor und dazwischen liegt eine Spannung.
00:09:12: Super spannend.
00:09:41: Ich finde nur, das
00:09:43: ist bei uns ja genau so.
00:09:44: Wir fühlen auch bürgerliche Leben
00:09:47: in
00:09:47: kleineren oder größeren Umfang.
00:09:49: Ja.
00:09:49: Oh ja, nächstes Album hieß dann, alles, was ich noch hab, sind meine Kompetenzen, was ja sociologisch gesehen ein Hammersatz ist.
00:10:01: Und dann geht's aber irgendwie bergab mit euch.
00:10:05: Von den Kompetenzen, die noch da sind, landet ihr jetzt mit dem neuen Album in The Great Resignation.
00:10:13: Und wenn man sich den Song anhört, habe ich den einen und hatte aber auch was Schönes.
00:10:17: Das ist ein sehr, sehr schöner Opener.
00:10:32: Das ist ja so der Opener von unserem gleichnamigen Album, Great Resignation.
00:11:33: Und deswegen war es natürlich klar, dass ich den mitbringe.
00:11:37: Du hast es jetzt schon eingleitet mit ja auch dieser ja diesen Abstieg von den utopischen Gedanken von vor fünf Jahren jetzt über die Corona-Pandemie und diesem.
00:11:52: alles, was ich noch habe, sind meine Kompetenzenalbum hin zu jetzt's Great Resignation.
00:11:57: Und das stimmt auch, also ich würde sagen, es ist schon ein pessimistisches Album.
00:12:01: Es setzt sich viel mit Fragen von multibler Krise und Verstisierungen auseinander.
00:12:07: und verschiedenen Art und Weisen darauf zu reagieren oder damit vermeintlich umzugehen.
00:12:12: Und so auch in diesem Song, würde ich sagen.
00:12:19: Wichtig ist aber dafür noch zu wissen, dass Great Resignation eigentlich in Englisch eine ganz andere Bedeutung hat.
00:12:27: Das ist nämlich so ein kurzes Phänomen, während der Corona-Pandemie war, wo ganz viele Leute ihre Bullshit Jobs gekündigt haben.
00:12:35: Also die quasi gemerkt haben, okay, was mache ich hier eigentlich?
00:12:39: Ich kündige.
00:12:41: Das hat sich nicht so lange gehalten, kann man sich vorstellen, aufgrund von Institution etc.
00:12:49: und auch generell halt wissenschaftlich im Druck, halt so sein Leben zu bestreiten, haben dann... relativ schnell.
00:12:57: also leute dann alle wieder irgendwie jobs wahrscheinlich auch bullshit jobs gesucht und gefunden und es hat sich nicht so viel verändert.
00:13:04: aber es gab quasi diesen kurzen moment in dieser.
00:13:08: Ja diskutiven pandemie die ja immer noch also deren Auswirkungen wie global und auch.
00:13:14: Ja individuell ja immer noch krass merken auch wenn es vielleicht nicht mehr so.
00:13:19: So präsent ist.
00:13:21: eben halt eben gab es diesen kleinen moment.
00:13:24: Darin.
00:13:26: wo das irgendwie zu einer Arbeitsniederlegung geführt hat.
00:13:30: Und eine Sache, genau, und auf Deutsch, wenn man es eins zu eins übersetzt, heißt das natürlich dann große Resignation.
00:13:36: Und das fanden wir dann durchaus schön, dass das so diese Doppelbedeutung hat.
00:13:43: Interessant.
00:13:44: Ja.
00:13:45: Und darin halt eben dann schon auch, was eben nicht resigniert ist, halt drin steckt.
00:13:50: Genau.
00:13:50: Es gab auch mal kurz die Idee.
00:13:52: Tasse ich gar nicht von mir, fand ich aber natürlich auch gut, das Album Zeit der Monster zu nennen, dass diesem Gramm Schieds-Zitat, was jetzt gerade die ganze Zeit bemüht wird von allen, das war dann aber uns doch zu.
00:14:03: so mehr, also hat zu viel so Märchengeschichten-Assoziationen aufgemacht.
00:14:07: Genau, deswegen ist es Great Resignation geworden.
00:14:10: Und in dem Song, der befiehlt sich auch wieder auf die Frage von vor allem Lohnarbeit.
00:14:17: Darum gehen halt sehr viele Songs von uns, das ist irgendwie so... Ja, dass zur Alltagssituation beschrieben werden, wie man gerade am arbeiten ist und es irgendwie nicht fühlt oder nicht mag.
00:14:30: Oder dann so abschweift oder an... ...Takträume hat oder an andere Sachen denkt oder... ...überlegt, wie es ist zu streiken und so.
00:14:38: Und der Song ist jetzt eigentlich ein liebes Lied.
00:14:41: Also es geht darum verknallt zu sein.
00:14:44: Und man ist auf der Arbeit und will halt eigentlich... So der Person, die man halt verknallt ist, aber es geht halt nicht.
00:14:49: Und fiebert dann den Feierabend entgegen.
00:14:53: Und das zeigt, glaube ich, mal wieder ganz gut, dass ich kann halt nicht einfach so ein Los-Song schreiben, sondern ich muss dann noch irgendwie arbeiten.
00:15:06: Die Great
00:15:06: Resignation machen da irgendwie reinhauen, genau.
00:15:11: Ja, großartig.
00:15:13: Das wusste ich gar nicht, wo dieser Begriff Great Resignation herkam.
00:15:18: Und denkt jetzt aber, das passt ja total auch zu dieser Kluft, über die wir gerade schon gesprochen haben, zwischen diesem alltäglichen Sein, diesem, ja, eingerastet Sein in Strukturen und der Möglichkeit, dass es auch anders sein könnte, also dieser Gegenfolie.
00:15:37: Und dann ist natürlich, das verliebt sein einfach auch so ein... Ja funktioniert für mich auch gut als Metapher einfach für das andere.
00:15:45: Also wenn du auf einmal, also wenn du verknallt bist, siehst du die Welt ja auf einmal auf eine ganz andere Weise.
00:15:50: Dann eröffnet es ja die Möglichkeit, Dinge ganz anders zu sehen.
00:15:56: Voll, ja.
00:15:58: Oder ist dann auch gezwungen, also ist dann automatisch so, ne?
00:16:01: Ja.
00:16:02: Ja, ich würde sagen also in diesem Album als ganzes Ding, wo ja tatsächlich eben die Klammer ja relativ pessimistisch ist.
00:16:11: Würde ich das auch so sehen, dass es da eben, es gibt ja auch Songs, die sind so bisschen klarer irgendwie politischer oder schlagen eher so eine politische Lösung vor.
00:16:21: Es gibt Songs, die so total resigniert sind.
00:16:24: Es gibt Songs, die eher auf so ein Individualismus rausgehen oder eher einfach so reflektieren.
00:16:31: Und ich würde sagen, ja, bei dem ersten Tag ist Graduate Resignation.
00:16:36: Ich würde auch das was du sagst, würde ich auch so teilen, dass da dieses.
00:16:40: Ja auch.
00:16:41: Topisch ist jetzt vielleicht hochgegriffen, aber so ein genau so das Potenzial von anders sein Alltag gestalten zumindest drin liegt.
00:16:49: Und auf der anderen Seite ist aber natürlich sich da in so eine Verliebtheit zu fliehen ist natürlich jetzt keine keine politische Antwort so auf auf die gesellschaftlichen Bedrohungsszenarien.
00:17:05: Stimmt.
00:17:06: könnte man ja gegenvolle Flucht ins private, ins, ja, das, genau.
00:17:14: Aber das macht es ja so großartig, dass es sich in verschiedene, also es ist so ein Angebot.
00:17:19: Und jetzt je nach Stimmung, je nach Situation, ja, kann man es anders lesen und vielleicht kriegt es uns dann auch so ein Eigenleben.
00:17:30: Je nachdem, in welcher Lebenssituation man den hört, in welcher Situation.
00:17:36: Wirkt der vielleicht auch noch mal anders.
00:17:38: Ja, auf jeden Fall ein guter Song für ein Feierabend, immer in der Bahn.
00:17:43: Auf jeden Fall.
00:17:48: Und ich muss noch ein Song ansprechen, den du nicht mitgebracht hast, die nicht aber so großartig, finde ich, tausendmal gehört habe.
00:17:57: Das ist euer, glaube ich, zweites Single, die ihr da ausgekoppelt habt.
00:18:00: Es kann nicht immer so weitergehen.
00:18:03: Ziemlich außergewöhnlich auch, weil gesungen von deiner Bandkollegin ...
00:18:08: ... von der Band haben, unserer Schlagspielerin.
00:18:50: Jeder so weitergehen, das ist irgendwie eine ... Frauenstimme, die man hört in dem Song, die darüber redet, dass sich da irgendwie so eine Beziehung oder irgendwie eine Affäre oder so einzuschleifen beginnt.
00:19:07: Also irgendwie sitzt da jemand jetzt öfter auf der Couch, aber eigentlich kann ich immer so weitergehen.
00:19:14: So eine so.
00:19:15: aus Gewohnheit könnte sich das jetzt in so eine längere romantische Beziehung.
00:19:20: Und in Lebensmodell irgendwie entwickeln.
00:19:23: Und dann kommt immer diese Referenz.
00:19:24: Aber es kann nicht immer so weitergehen, mein Schatz.
00:19:26: Ich muss mal einfach erwähnen, weil der ist herausstechend großartig.
00:19:32: Also
00:19:32: ist der beste für mich auf dem Album.
00:19:35: Ja, ist ja genau.
00:19:35: Und ist auch super cool, weil sonst so das halt Frieda und ich immer.
00:19:40: Wir singen ja beide verschiedene Songs.
00:19:43: Und da bringen die immer so rein.
00:19:45: Und Ben hat es jetzt seit Jahrzehnt zwanzig, zwanzig bei uns am Schlagzeug.
00:19:48: Und seitdem haben wir also quasi jetzt schon voll lang und diese... Also sehr viel Sachen, äh... Also quasi, dass wir noch mal so deutlich mehr gemacht haben.
00:19:57: Und so, das ist jetzt alles... Da war sie jetzt quasi auch die ganze Zeit immer dabei.
00:20:00: Es ist mega gut.
00:20:01: Hat uns noch mal voll, äh... noch mal super viel Energie gegeben sowieso.
00:20:05: Und jetzt ist aber das erste Mal, dass sie, ähm, Song reingehauen hat, wo sie auch singt.
00:20:10: Also sie ist genauso, wie wir alle.
00:20:13: sehr erfahren, mit so, hat so viele Bands vorher gehabt, also so OG Punk.
00:20:21: Und ja, war trotzdem das, also war deswegen mega cool, dass jetzt auch noch nochmal mehr Variant irgendwie auf der Platte drauf ist.
00:20:30: Und genau, es ist vor allem auch ein Coming of Age Song und finde ich hat auf jeden Fall die beste Hook und... Ja, ist auch musikalisch irgendwie so ein bisschen hamburgerschulemäßig.
00:20:42: Also genau, finde ich auch total hit.
00:20:44: Aber habe ich natürlich nicht mitgebracht, weil ich den ja nicht von mir.
00:20:49: Und der zweite Song, den ihr mitgebracht hast, ist, glaube ich, auf den ersten Blick eine ziemliche Provokation für... bürgerliche Moralvorstellungen, würde ich sagen.
00:21:03: Und wir hören einfach mal rein.
00:21:05: Punkendroblem mit Self-Check-Out.
00:21:41: Genau, also ich würde sagen, das ist eigentlich gar nicht so eine Provokation, sondern eher Alltag.
00:21:47: Es gibt ja momentan eine ganze Fülle von so Lieder zu Self-Check-Out-Kassen, also prominent Blond.
00:21:55: Ja.
00:21:55: Haben wir jetzt einfach eröffentlicht, aber auch der neue Aldorn-O-Song.
00:21:59: Ich weiß gar nicht, ob ihr auf diesem Best-of drauf ist, von dem du sprachst, aber auf jeden Fall haben die live gespielt.
00:22:03: Letztens geht es auch darum, weil jetzt glaube ich gerade noch so ein Zeitraum ist.
00:22:08: SP-Kassen sind jetzt mittlerweile richtig verbreitet.
00:22:11: In Deutschland hat ja auch lange gedauert im internationalen Vergleich.
00:22:15: Und jetzt gerade sind sie noch nicht so abgesichert mit AI und so, dass es halt glaube ich wirklich viel geklaut wird.
00:22:24: Und ja, finde das... ... ist durchaus da.
00:22:28: Normalisierungstendenzen gibt bei ... ... Self-Check-Out-Kassen zu klauen.
00:22:34: Genau, deswegen finde ich das gar nicht so eine Provokation, ... ... sondern es ist ja auch eingepreist, also an den eingesparten ... ... Mitarbeiter in Preisen, also an den eingesparten Gehältern und so.
00:22:44: Das werden die Retailer, haben das schon gut gegengerechnet, ... ... deswegen.
00:22:48: Ja.
00:22:49: Ja.
00:22:50: Und warum macht man ein Song darüber?
00:22:53: Also, das ... ist eine soziale praxis.
00:22:58: ja die lohnt es sich zu beschreiben aber genau was was was ist die die idee dahinter?
00:23:04: ich
00:23:04: glaube also generell ist es natürlich ein sehr einfaches punkthema was sich was eine lange tradition hat und das ist ja bei punk so jetzt mit fünfzehn jahren und so.
00:23:16: im grunde sind die ganzen punk bands die es jetzt so gibt mit vielmehr ununterbrochen ironisch auf so alte andere punk Sachen, weil es halt nicht so viel Themen gibt.
00:23:29: Und ich würde sagen einmal das so, also es hat so eine sehr klare Punk Attitude.
00:23:34: Und ja, es ist ja schon, also es beschreibt ja quasi, hat ja diese Technik Komponente, was hat sich eigentlich so lebenswertlich geändert.
00:23:46: Es ist ja schon, es geht, er wird auch Armut halt eben ja verhandelt in dem Song.
00:23:53: Ansonsten gibt es noch schöne Anspielungen auf extra breit auf Powerpuff Girls Samhills, die wir aber nachgemacht hatten haben, weil wir Angst vor.
00:24:03: Einfach rechtlichen Konsequenzen haben natürlich, also so viel Clown wird dann doch nicht.
00:24:08: Und wer sind die Powerpuff Girls?
00:24:11: Diese Comic-Serie, Cartoon Network.
00:24:15: Und das ist dieses, was man da hört, diese gepitschte Stimme.
00:24:21: Was sagen die?
00:24:23: I didn't know they were stolen.
00:24:27: Ja, ich glaube, und dann fangen die an sich mit Lasern zu beschießen.
00:24:33: Es gibt so eine Folge von denen, wo es nämlich auch ist ja so eine Kinderserie, wo es auch so im Dienstag geht und dann klaut eine von denen so Sachen in einem Kaufhaus, glaube ich, so Golfschläger, um die ihrem Vater zu schenken, der so ein Wissenschaftler ist, weil die sind ja alle im Labor gezüchtete Superheldenkinder.
00:24:54: Und weil die aber gleichzeitig auch so ein ganz großes Gerechtigkeits, großen Gerechtigkeits-Sinn haben, beziehungsweise immer gegen bösewichte Kämpfen, ist das dann ein ganz großer Konflikt.
00:25:06: Und dann kämpfen die untereinander unter den Schwestern und dann ist der Vater ganz traurig, weil er ihnen ein zu materielles Leben vorgelebt hat.
00:25:18: Genau, also das ist dieses Sample in der Mitte.
00:25:22: Genau.
00:25:24: Ich fand vor allem gut, dass da diese Laser-Schuss-Geräusche drin vorkommen, weil das dann sich so anfühlt, als würde die Safe-Check-Out-Kasse einverfolgen.
00:25:35: Noch eine Anzeige kann ich mir nicht erlauben!
00:25:47: Ja, spannend.
00:25:48: An Blondt hab ich auch sofort gedacht.
00:25:49: Das fängt ja wieso lustig an, dass Dieter Schwarz gelbe Briefe bekommt, weil ich an der Kasse jetzt klaue.
00:25:57: Der Blondtsong.
00:25:59: Und genau das ist natürlich... eben auch diese Kapitalismusfolie da drin.
00:26:04: Also, das ist dem System wahrscheinlich, wie du sagst, das ist eingepreist und interessiert das große Ganze sehr wenig, was man da als Einzelner an der Kasse veranstaltet, oder nicht?
00:26:20: Genau, und ich glaube, es ist einfach auch Jugendkultur, also es ist halt wirklich halt wie so in Molds abhängen und dann, also ich wohne ja hier in Köln-Kaik.
00:26:31: Wir sind die Heikakaden und das ist halt dann jetzt mal halt in der Mall.
00:26:36: Es gibt nicht so viel andere Dritte Orte und dann ist es natürlich klar, dass man dann auch, also kommt man, glaube ich, sehr schnell auf die Idee zu gucken, was man alles aus dem Reve so rausholen kann.
00:26:49: Genau, deswegen meine ich, es ist eigentlich eher so, hat eher so eine Alltäglichkeit für mich, hat jetzt auch nicht so viel Kritik steckt in dem Fond auch nicht drin, sondern es ist halt eher das, was wir... oft machen.
00:27:00: in unserem Text ist einfach glaube ich so Alltagsbeobachtung.
00:27:04: Oder so Absurditäten oder so beschreiben.
00:27:07: Und dann vielleicht noch in irgendeine Richtung mit so einem, ja, mit einem strukturellen Phänomen oder so verbinden.
00:27:17: Am Ende kommt ja noch so dieser Schaut-Inflationsausgleich.
00:27:21: Was quasi so der dann nochmal so ein bisschen so ein Betrugspunkt macht.
00:27:26: Genau.
00:27:27: Ja.
00:27:29: Das finde ich das Schöne an Kunst, dass man da in der Andeutung verbleiben kann und dass es auch durchaus gewollt ist oder dass es das vielleicht sogar besser macht, wenn es einen gewissen Interpretationsspielraum gibt.
00:27:51: dem Hörer, der Hörerin, irgendwie die Möglichkeit gibt, da eine eigene Interpretationsfolie irgendwie ein Stück weit auch draufzulegen.
00:28:00: Das ist in der Wissenschaft anders, weil man da ja immer klare Aussagen treffen muss, die man ganz klar am Material begründet und die dann irgendwie noch den Anschein haben, objektiv zu sein.
00:28:16: empirisch gesättigt und so, was ja auch immer.
00:28:20: nur, also man macht sich da ein Stück weit was vor, also warum ich mich für welches Forschungsthema interessiere und so ist ja auch alles fahrtabhängig und du machst ja auch beides.
00:28:35: Du bist einerseits als Künstler unterwegs und tust mit deiner Band.
00:28:43: Du bist aber auch wissenschaftlicher Mitarbeiter einer Uni Köln in der Politikwissenschaft, richtig?
00:28:48: Genau, das soll es tatsächlich geben.
00:28:50: Also ich würde sagen, das bin ich sogar vor allem.
00:28:54: Diese Band-Sachen sind einfach nur ein Hobby.
00:28:57: Und richtig, ja.
00:29:00: Und würdest du... Ja wie wie wie ist das für dich dieses wissenschaftliche schreiben und dieses künstlerisch kreativ sein?
00:29:11: hat das irgendwas miteinander zu tun?
00:29:12: ist das was ganz anderes?
00:29:14: ist das vergleichbar?
00:29:17: oder oder kannst du in dem ein.
00:29:19: Dinge tun die bei dem anderen offen bleiben?
00:29:23: ergänzt sich etwas was
00:29:25: sagt man?
00:29:25: ja das habe ich jetzt natürlich im vollen ein auch viel darüber nachgedacht und so steht natürlich irgendwie also noch zwei unterschiedliche Sachen.
00:29:35: Ich würde sagen die Praxen selber haben auch erstmal wirklich sehr wenig miteinander zu tun.
00:29:38: Es ist halt genau wie du sagst irgendwie schreib halt an meiner Diss.
00:29:42: Ähm, ist empirisch.
00:29:44: Und äh, aber hier hat noch ein Forschungsprojekt zu Verschwörungsideologien.
00:29:49: Und auch das ist, hat einfach eine qualitative, große, groß angelegte Studie.
00:29:54: Und ähm, ja, das steht halt erst mal so für sich.
00:29:59: Und ich würde wahrscheinlich eher sagen, dass, ähm, man merkt es.
00:30:04: ... glaube ich, meine wissenschaftlichen Sachen ... ... merkt man jetzt nicht an, dass ich ... ... auch manchmal eine Punk-Song schreibe.
00:30:11: Aber man merkt es ja diese Punk-Songs, ... ... wie du auch zum Einstieg gesagt hast, ... ... schon eher an.
00:30:15: Also es ist halt eher so, ich glaube ... ... dieses ganze Beschäftigen mit so ... ... politischer Theorie ... ... und ja, Sozialwissenschaften ... ... und ja, dadurch ... ... also, dass ich auch irgendwie ... ... so ein Master darin habe ... ... und jetzt noch weiter in die Feldarbeite ... ... beherrscht meine Gedanken wahrscheinlich schon ... oder auch meine Weltsicht so schon stärker als andersrum.
00:30:38: Und deswegen würde ich sagen, ist das eher dann stärker ausgeprägt, dass ich halt eben so irgendwelche Theorie verweise in so Texten droppe.
00:30:48: Und das ist jetzt auch bei dem Album.
00:30:52: Ich meine, dann ist aber auch immer wieder so ironisch, weil das fällt mir schon auf.
00:30:55: Also es gibt jetzt diesen Song Starke Schmerzen auf dem neuen Album, wo einfach auch so zwei Theoretiker.
00:31:03: G'dropp werden nämlich die Kospolanz und Walter Benjamin.
00:31:07: aber ich sag mal nicht wegen ihrer Theorie sondern wegen etwas anderen was sie gemeinsam haben als.
00:31:13: Du mal wird so und genau das ist eine schlimme Ausprägung davon.
00:31:17: Und es gibt auch auf dieser neuen Platte jetzt noch diesen Praxis ohne die Theorie von Frieda der auch so ein bisschen also.
00:31:26: Der auch so natürlich sehr viele ironische Ebenen drin hat.
00:31:30: aber ich würde zumindest.
00:31:31: dass zumindest mal eine aktuelle Interpretation auch sagen, dass wir es natürlich auch gegen diese Tendenz von mir innerhalb von diesem Bandkontext natürlich ein bisschen gerichtet ist, immer so diese Theorie-Vokabeln also reinzubringen, ob gewollt oder nicht gewollt.
00:31:48: Genau und deswegen würde ich sagen, es ist eher so rum, dass man wahrscheinlich eher der Musik anmerkt, dass ich... bisschen zu viel manchmal lesen oder so.
00:32:03: Was sagt die Band dazu?
00:32:04: Sind die davon genervt oder finde ihr es gut oder?
00:32:08: Genau, ich meine dieser Praxis ohne Theorie Song ist glaube ich wie gesagt so eine direkte Antwort inhaltlich auch da drauf manchmal und sonst.
00:32:19: Ja,
00:32:20: sind die glaube ich nicht davon genervt.
00:32:22: Also es können ja quasi alle ihre Sachen einbringen und so und wenn es jetzt zu doll werden würde dann.
00:32:30: würden die sicherlich auch was sagen.
00:32:32: Und es ist, glaube ich, einfach, also akzeptiert, dass ich seit immer manchmal so textisch schreibe, die so ein bisschen akademischer wirken.
00:32:42: Das wird uns natürlich auch oft angekreidet, zu Recht, aber auch auch offen gut gefunden, ne?
00:32:48: Also gerade in so einem Traumbereich ist das natürlich eine Sache, die uns ein bisschen auch dann abhebt.
00:32:54: Also wir sind auch happy, dass wir nicht mehr so Jugendzentrums Deutschpank machen oder so, ne?
00:32:58: Ja.
00:33:00: Und Punk lädt ja auch wirklich dazu ein.
00:33:04: Also ich bin auch, wenn ich meine eigene Biografie angucke, bin ich erst Punk gewesen oder habe mich so identifiziert als Jugendlicher und bin dann so zu Logi geworden.
00:33:16: Und das war für mich eine total logische Entscheidung.
00:33:20: Ich wusste, als ich es angefangen habe zu studieren, nicht wirklich, was ich da studiere, aber irgendwie so Gesellschaftswissenschaften.
00:33:30: Da muss ich über eine sehr niedrig hängende Latte springen, weil ich mich sowieso die ganze Zeit subkulturell ja schon mit Gesellschaft beschäftigt habe.
00:33:41: Also Punk als Subkultur, die sich dezidiert gegen Gesellschaft ist oder gegen das Establishment.
00:33:48: Dafür muss man ja erst mal einen Begriff von Gesellschaft haben.
00:33:51: Ja, das ist ja falsch.
00:33:53: spannend, weil ich glaube so vielleicht liegt es auch daran, dass ich... Ich vermute, dass ich noch ein bisschen jünger bin als du.
00:34:01: Also ich hab jetzt nicht so eine wirkliche ... ... Pankheigugend oder so gehabt, ne?
00:34:05: Also das war in unserem Aufwachsen und ich kenne ja tatsächlich die anderen aus dieser Band schon, auch seitdem wir ... ... fünfzehn sind beziehungsweise ... ... auch schon teilweise das Kindergarten.
00:34:18: Da war das eher so, wir hingen ja auch immer im Jugendzentrum rum, aber es war jetzt nicht, dass wir so fest ... Punks waren oder so sondern das war alles eher schon so aufgelöst und es gab in so einer.
00:34:30: Zeit einfach ist sogar eine Großstadt workshop also eine sehr kleine Großstadt also suburb.
00:34:35: Da war dann einfach so eine so eine Misch-Szene von so ja ein bisschen alternativen Jugendlichen oder so.
00:34:42: Genau aber trotzdem hat das gerade so.
00:34:47: Würde ich sagen würde mein Interesse für Sozialwissenschaften schon auch geweckt vor allem wahrscheinlich von so US Skatepunk oder so der.
00:34:56: Ja, in dieser Post-Bush-Era und so war das ja groß, also der American Idiot oder so.
00:35:01: Da war ich dann, als das rauskam, war ich zehn.
00:35:06: Ja, genau.
00:35:07: Und ich meine, gerade in Deutschland ist Punk halt schon so Mittelklasse, White Boy, Shit einfach.
00:35:12: Und das ist, würde ich sagen, auch nicht nur so, aber schon viel so.
00:35:19: Und ich glaube, genau dieser ... macht total macht total Sinn, dass halt eben dieses aufbegehren und dann... trifft man sich so im Jugendzentrum und alle haben zufällig, aber doch auch Musikinstrumenten gelernt in ihrer Jugend und zur Konfirmation, die dann auch als elektrische Variante bekommen.
00:35:40: Genau, also da fallen wir schon sehr in diese Schema natürlich rein.
00:35:45: Was aber ja... Das ist manchmal mit diesen so, was ist eigentlich Punk heute?
00:35:51: Das ist ja allen bewusst mittlerweile oder was heißt allen aber ich würde sagen vielen.
00:35:56: Bands auch bewusst und so und dann geht es eben genau wieder darum.
00:36:01: Diesen umgang damit zu finden und das ist.
00:36:05: Genau so ist es eben auch in diesem self checkout song angelegt weil.
00:36:11: Ich würde sagen in meiner Jugend und so habe ich jetzt weniger Leute gekannt die so aus Armuts gründen geklaut haben sondern mehr Leute die so aus Joke gemacht haben also.
00:36:20: oder so aus Frill und aus Langeweile.
00:36:25: Und das transportiert sich darin natürlich auch, wenn dann noch so dieser Verweis auf Inflation und so kommt.
00:36:31: Und ja, aber gerade in diesem ja, weiß ich nicht so, auf dem bürgerlichen Gymnasium und so, da war das mit dem Clown ja dann einfach eher so Spaß halt.
00:36:43: Ja, und daran kann man auch wieder so ganz gut auf den Song sogar beziehen.
00:36:47: Ja.
00:36:49: Ja.
00:36:50: Das ist glaube ich auch unser Glück, das meine ich ja eben auch schon mit so, dass ich jetzt nicht sagen würde, dass ich so eine Pankerjugend hatte.
00:36:57: Wir hatten das Glück, dass wir eher so aufgewachsen sind mit so, also neben diesen US-Sachen, mit so Bands, die das halt schon sehr stark mit reflektiert haben und auch ironisiert haben, also so zum Beispiel Pisse oder Wilhelm Asozial.
00:37:19: oder auch kotzreit werden da glaube ich so beispiele die dafür auch so prägend waren dass man sich irgendwie so eine gebrochene.
00:37:27: Referenz immer noch auf punk hat weil das halt einfach so auch musik ist die man vielleicht mag und so aber nicht.
00:37:33: eben diesen fehler macht sich da so rein zu stylisieren.
00:37:39: Wo wir gerade schon bei piss sind weil wir den vorziehen du hast ein pisses song mitgebracht.
00:37:46: Scheiß
00:38:11: ddr.
00:38:35: Ja ich habe sehr lange überlegt, wie sich so mitbringe.
00:38:39: Und dann dachte ich irgendwie, ja ich will schon gerne ein Pissersong mitbringen, weil das würde ich sagen ist ja schon so die, das ist immer schwer zu sagen, die beste Punkband, aber das ist schon finde ich ganz, also eigentlich, man kann vielleicht sagen so die Punkband der letzten.
00:38:57: Zehn Jahre gewesen, die so am bedeutendsten war.
00:39:03: Ja genau, würde ich schon sagen, weil die.
00:39:08: Ja, sehr.
00:39:10: Also.
00:39:13: Die wurden einfach sehr viel rezipiert.
00:39:14: Die haben sehr einen sehr eigenen Sound geprägt.
00:39:18: Die machen quasi kein Social Media sind trotzdem als erste Deutschsprachige Band so.
00:39:25: Hatten die so einen krassen TikTok Erfolg ohne es.
00:39:28: Jemand ohne selber einen TikTok Account zu haben.
00:39:31: Sind auch so die würde sagen.
00:39:34: am meisten vom Föhrthorrezipierte Punkband vielleicht und stehen da quasi sind also sehr sehr stilbildend gewesen und sind gleichzeitig aber also politisch und klar positioniert und haben aber eben genau nicht diese diese bonierte selbst bezogenheit von so neunziger jahre deutschpunk oder so.
00:40:00: sondern einfach so eine starke Distanz.
00:40:02: und auch ja stehen halt irgendwie für sowas wie Postironie oder so und deswegen.
00:40:08: Und haben eben auch noch so eine.
00:40:11: Also so eine so eine Ostprang Perspektive quasi.
00:40:14: Und die kommen aus hohes Werder, ne?
00:40:16: Genau, ja.
00:40:18: Also ich glaube so unterschiedlich, aber dass es so zumindest Teile kommen.
00:40:21: Ich weiß gar nicht.
00:40:22: Ach, das weiß ich jetzt gar nicht so genau.
00:40:24: Aber genau.
00:40:26: Und quasi auf jeden Fall alle Kids der Baseballschläger Jahre so auch.
00:40:30: Und deswegen wollte ich was von dir mitbringen.
00:40:34: Und dann habe ich quasi überlegt und habe... Also ich habe ja noch diesen Nervensong mitgebracht, für den trifft es nichts, aber die anderen beiden, also diesen scheiß DDR-Song und auch den dritten Song, den ich mitgebracht habe, das sind beide Songs, die ich auch in so Seminar-Play-Listen reingauen habe, weil was ich manchmal gerne mache ist, dass ich mal auch so... für ein Seminar, das ich gebe, eine Playlist erstelle.
00:41:02: Und das war in dem Fall, habe ich ein Seminar gemacht, das heißt Mapping the Global Far Right.
00:41:08: Und dann haben wir eben über die Baseballsteigerjahre gesprochen.
00:41:14: Und es war voll auffällig, dass von den Studierenden sehr wenige, was mit Rostaglichen Hagen anfangen konnten, was ich überraschend fand.
00:41:24: Und dann habe ich gedacht, okay, wie kann man das jetzt eigentlich... ... auch so ein Lebensgefühl für vielleicht diese Zeit und so ... ... vermitteln die jetzt für mich ja auch, also ich war da auch ... ... noch gar nicht geboren.
00:41:39: Aber ... ... bin gefühlt irgendwie noch, glaube ich, ... ... nah genug dran, um das irgendwie so auf dem Schirm zu haben ... ... und ... ... Leute, die jetzt noch mal zehn Jahre jünger sind, ... ... als ich halt war, anscheinend wirklich gar nicht mehr so richtig ... ... und habe eben dann ... eine Playlist mit so Songs, die so die Baseballschlägerjahre thematisieren.
00:41:54: Also zum Beispiel auch mit so, was war da noch so drin, zugetogen Maskulin, ein Ebo-Song war da drin, Golden Citroen war drin, genau, dann halt so, halt so Tothosen und so, das gehört natürlich auch dazu.
00:42:12: Advanced Chemistry, Audio-Achten-Achtzig, also irgendwie so solche Sachen und halt eben auch diese Song.
00:42:18: Und ich hab mich jetzt, es gibt ja auch Sehr viele andere gute Pisse Songs, ich habe mich für den entschieden, weil eben der auch wegen dieser Seminaranwendung.
00:42:28: Und weil der, würde ich Ihnen sagen, weil die Frage war ja, dass ich Songs mitbringen soll, die irgendwas mit Gesellschaft oder so zu Logie zu tun haben.
00:42:38: Der Song hat die Qualität, dass er historische Entwicklungen und Kontinuitäten sehr komprimiert, sehr gut darstellt.
00:42:46: Also haltet auch nicht alle, aber bestimmte.
00:42:50: ... und der ist ja von... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... Aber das ist dann noch nicht so richtig absehbar.
00:43:22: Da war es auf jeden Fall noch so eine sogenannte Professoriumpartei.
00:43:26: Genau, aber es gibt Zizismus und so.
00:43:29: Und dieser Song nimmt es quasi alles vorweg oder hat so ein Gefühl dafür eben wahrscheinlich aufgrund der Beobachtung, die halt machen konnten in Heuswerda, Dresden und so.
00:43:44: Schon zu der Zeit, das war ja auch noch vor Pegide und so.
00:43:46: ... und haben das da quasi, da steckt das schon alles drin.
00:43:50: Und genau diese Entwicklung von ... ... ja, Wiedervereinigungen ... ... dann Baseballschlägerjahre ... ... hin zu ... ... jetzt ... ... Verschärfung der Migrationspolitik und so.
00:44:04: Und genau deswegen ... ... und weil die halt eben nicht wie auch viel ... ... andere Akteurin zu der Zeit, ich würde sagen ... ... weiß nicht, wie lang das so war, ... ... aber gerade beim Erstarken der ... ... extrem rechten und so, ja eben ist immer noch so eine ... ... so einen krassen Blick von Westen nach Osten gibt.
00:44:24: Und der zum Beispiel da drin, also ... ... eben nicht so schwachsinnig reproduziert wird quasi, weil ... ... klar wird.
00:44:33: okay, es geht einfach um eine ... ... halt auch um die Continuitätengesellschaftlich.
00:44:40: Genau, deswegen ... ... fand ich das ein gutes Beispiel um quasi so die ... Qualität von Punk auch zu zeigen.
00:44:52: In so einem sehr stumpfen, fragmentiert zusammengefassten Text, aber trotzdem viel aufzuzeigen und auch vor allem so ein Gefühl zu vermitteln, genau.
00:45:05: Ja, also, ja, Scheiß DDR, Scheiß BRD, Scheiß Europa, diese Dreiklang wird irgendwie aufgemacht.
00:45:18: Ja, also dieser Text, ja, ich habe den hier gerade nochmal vor mir, ach was für ein schönes Land, alle waren im Widerstand.
00:45:25: Videorecorder und Bananenstand geschrieben auf den Fahnen, neunundachtzig war es vorbei, ach was war dir alle frei, alle auf zum Flüchtlingsheim, jeder haut einen Molly rein.
00:45:36: Das ist ja im Prinzip völlig gaga, wenn man nicht wüsste, das ist tatsächlich... sich so ereignet hat, also dass das diese aus diesem Wahnsinn, aus diesem Überschwangen, diesem Übermut der Wendejahre und man wollte eben eigentlich nicht den neuen Sozialismus oder diese Idee, die hat ja nicht gewonnen zu sagen, wir wollen eine reformierte DDR, wir wollen eine andere Art von Sozialismus, wir wollen keine Parteibolzen mehr, sondern Wir wollten, das war sehr schnell klar, man will halt irgendwie westliche Standards, man möchte irgendwie D-Mark und am besten dann alles, was dazu gehört an Konsum.
00:46:25: Und dann kam sehr, sehr schnell diese große Enttäuschung und dieses Fallen gelassen sein in eine Struktur entleerte... sehr schwach aufgestellte kapitalistische Gesellschaft, so, in der man auf einmal nicht, also ja, arm war, benachteiligt, Statusverlust erlitten hat und alles, was darauf dann folgte, ist Hass und Gewalt und nach unten treten und diese... Und Pisse überträgt das natürlich musikalisch auch ziemlich grandios.
00:47:12: Also einfach durch diesen harten, metallernen Sound, der das irgendwie
00:47:20: ein
00:47:21: Stück weit transportiert und dann eben diese, dass das eben genau ins nächste Jahrzehnt oder ins nächste Jahrtausend irgendwie trägt, mit was ich dann, wie du sagst, für den Sommer der Migration oder wer so wiederholt, ob es auch wieder so eine... ... so eine rückwärtsgewandte Entwicklung danach gibt in so einen ... ... Erstarken von rechten Bewegungen ... ... im Anblick von Unsicherheit ...
00:47:49: ... die sich zeigt.
00:47:50: Ja und das ist auch also ... ... und dem Song ist ja gleichzeitig eben ... ... und das ist quasi dann können wir den anderen Song auch noch ... ... gleich glaube ich vorziehen, weil dann baue ich wieder die Brücke ... ... ohne es zu wollen.
00:48:03: Also ich kann für diese Entwicklung ja gar nicht sprechen.
00:48:05: Und das ist auch immer ein Grund, warum ich gerne so Songbeispiele reinnehme, um so andere Zugänge zu schaffen.
00:48:12: Und da vielleicht ist das der Punkt, also vielleicht zeigt sich dann mein ... ... musikalisches Schaffen halt eher in der Lehre, so, wo ich das quasi anwenden kann.
00:48:22: Also Pürsü könnte eben diese Geschichte erzählen, weil so, das ist ja quasi ... ... die haben ja so eine Post-Ost-Perspektive und ... sind ja quasi auch das Beispiel dafür, dass es aber auch eben auch anders geht.
00:48:38: Und genau, das finde ich in dem Song, kommt das halt deutlicher rüber, als wenn ich das so erzähle.
00:48:47: Und so ähnlich ist es bei dem zweiten Song, den ich mitgebracht habe.
00:48:54: Den habe ich auch mal in so eine, ich habe so ganz am, das ist jetzt schon wirklich sehr lange her, ich hatte mal so ein Lehrauftrag.
00:49:01: ... zum Seminar zur Intersektionalität.
00:49:07: Also Raid Class Gender in Schule und Gesellschaft, hieß es dann.
00:49:12: Und da hab ich eben auch eine Playlist gemacht mit ... ... vielen so, ja um so Erfahrungen, ... ... andere Analysen, andere Standpunkte und so einzufangen, ... ... die ich jetzt selber nicht so gut abdecken kann.
00:49:26: Und genau deswegen hab ich den Song ausgewählt.
00:49:28: Vielleicht hören wir erst mal rein.
00:49:30: Genau, das ist Back Axe Wash mit Terror Packet.
00:50:23: Es scheint
00:50:25: irgendwie
00:50:26: um Transition zu denen, um die ganze Erfahrung, die jemand in dem Prozess macht.
00:50:32: und erzähl mal, die Brücke war das Seminar.
00:50:38: Erst mal ich hier mitgenommen, weil ich nicht nur Punk Songs mitbringen wollte.
00:50:41: Weil ich auch wirklich nicht nur Punk höre, so im Gegenteil.
00:50:48: Und ich ja sehr gern vor allem so Cybergrind und so Noise auch höre.
00:50:54: Und das hier auch so ein, also gerade Cybergrind als eine Subschore.
00:50:59: Eins ist wo es viel um Queerness und so geht.
00:51:03: Also mit Artists wie Dally Girls.
00:51:07: Farmercon, Dreamcrusher und Death Tripper, selbst empfehlen.
00:51:15: Und wollte eben aus dem Bereich mal so ein Beispiel mit reinpacken und finde an dem Song besonders gut, dass es halt, also die Geschichte, wo mit der Song einsteigt ist, geht darum, dass die Person, die singt, du risch ich oder wer auch immer.
00:51:37: In der Trap ist ein Drogenverkauft, um sich Geld einzunehmen, um sich Hormone für die Transition leisten zu können, weil sie von ihren Eltern so verstoßen wurde, nachdem sie sich geoutet hat.
00:51:51: Und genau das finde ich richtig strong, weil das quasi diese klassischen Hip-Hop-Elemente irgendwie einfach so Ganghaltscher oder so in der Trap rumsitzen, womit auch einfach Gen oder so.
00:52:06: Ja viel Geld verdienen können, womit ja gern geflext wird, einfach umdreht und es quasi mit diesen Queer Perspektiven verbindet, genau.
00:52:21: Und der andere Punkt, warum halt auch, das kann man glaube ich nur aus dem Text jetzt gar nicht so direkt rauslesen, aber warum ist ja hier jetzt auch um... Also sich entschieden worden sein könnte, einfach Drugs zu verkaufen, das ist ja auch aus dem Zwangserhältnis, weil man als transitionierende schwarze Person halt eben weniger Jobchancen hat, zum Beispiel, so, dass
00:52:48: es,
00:52:50: glaube ich, sehr klaren, das ist ja wahrscheinlich, also es sucht sich, glaube ich, niemand aus, einfach Drohungen zu verkaufen und es wird aber eben... gerade oft ja so theorisiert oder so in so Rap-Kulturen.
00:53:06: Und genau, und ich finde an diesem Song besonders gut, dass er das halt eben nicht macht, sondern dass es so einfach um so diese Härte darin geht, aber mit einer anderen Dimension als jetzt einfach so eine Crime Story und deswegen habe ich den mitgebracht als Beispiel für so andere Genre, die Die mir gefallen, weil der so eine gute Schnittstelle aufmacht, also auch musikalisch, weil es irgendwie so zwischen Hip-Hop und aber auch so ein Noise ist.
00:53:39: Und ja, ich genau, noch so ein bisschen breiter Sachen streuen wollte.
00:53:45: Spannend, spannender Song.
00:53:47: Irgendwie auch ein Beispiel für Intersektionalität.
00:53:50: Also, dass es sich überlagende Dimensionen der Benachteiligung gibt.
00:53:56: Genau.
00:53:58: Genau.
00:53:58: Und dann hast du noch ein letztes Song mitgebracht, der wieder eher in die Punk-Richtung geht, aber auch ein sehr intellektueller Punk-Song ist, würde ich sagen, oder von einer sehr intellektuellen Punkband auch stammt, nämlich von den Nerven, das Glas zerbricht und ich gleich mit.
00:55:22: ausgewählt, weil
00:55:26: ich
00:55:27: auch noch einen schlauen Punk Song für die geneigte Hörerenschaft mitbringen wollte.
00:55:32: Also, wie du richtig gesagt hast, die Nerven sind ja auch sehr anerkannt in ihrem Schaffen und hatten ja auch so einen sehr großen Hype.
00:55:50: Und ich würde sagen, die stehen dafür einfach.
00:55:53: während halt so dieser Pistotext halt eher vermeintlich dumm ist, was eine wichtige Dimension ist von Punk ist der von Nerven halt wirklich also so ob wir es schlau so und das fand ich gut und das ist einfach der Song der mich in den letzten zwei Jahren am meisten berührt hat.
00:56:15: also oder einer der Songs aber genau und ich glaube das hat ihr geschrieben oder Songs so die Es war auf jeden Fall so meine direkte Aspektion.
00:56:27: Ja, und ich finde das, das ist einmal lustig.
00:56:30: Ich heiße ja Gläser mit Nachnamen.
00:56:33: Deswegen ist die Hook natürlich auch witzig.
00:56:38: Und steht auch auf meiner Kette.
00:56:40: Das
00:56:40: Glas zerbricht und ich gleich mit.
00:56:44: Aber genau in meinem, also für mich, also ich mag den Song so gerne, weil... der finde ich diese Gefühl momentan dieser Zeit so gut einfängt, also wie auch immer man das jetzt nennen will, Faschisierung, autoritäre Zuspitzung, einfach diese Veränderungen von oder multiple Krise oder einfach so diese gesellschaftlichen Veränderungen, die mit denen wir gerade leben.
00:57:22: Also quasi so eine ja verhinderte oder gestoppte Bearbeitung der Klimakrise eigentlich und damit so ein Erstarken halt quasi von von rechten Parteien auch diese Bedrohungsszenarien und auch diese Einschnitte durch die Corona-Pandemie, der einfach zu massiven Verunsicherung geführt hat.
00:57:53: Deswegen auch massiven Anstieg von Verschwörungslogie, die außen der Schiff zur Außenpolitik und die Sorge vor Kriegen und so, die viele Leute beschäftigt.
00:58:07: Genau, also das wissen ja auch die meisten, dass es gerade die gerade so die Lage ist.
00:58:13: Und ich finde, der Song fängt es halt total gut ein, ohne so apokalyptisch zu sein.
00:58:20: Was ja finde ich oft so ein bisschen so eine Falle ist oder oft so.
00:58:23: Zu.
00:58:26: Ja zu.
00:58:28: Zu pessimistisch oder zu plakativ sondern.
00:58:30: Ja einfach diese diese Zeilen.
00:58:34: wir nehmen die letzten fetten Jahre gerne mit.
00:58:37: Warum hast du warum habe ich Angst aber du nicht.
00:58:40: Ja habe ich Angst aber du nicht.
00:58:42: Dieses Verhältnis von.
00:58:43: Beschreibt eben genau auch das.
00:58:46: Fällt mir jetzt gerade nochmal auf.
00:58:49: Was jetzt für unsere Platte.
00:58:49: wichtig war also diese Frage mit wie geht man eigentlich damit um und wie reflektiert man.
00:58:54: Sein eigenes umgehen sein eigenes Unbehagen damit also.
00:58:59: Weil man ja durchaus weiter im Alltag drin ist.
00:59:04: Und jetzt nicht alles stehen und liegen lässt irgendwie um sich vielleicht also das machen zumindest die wenigsten.
00:59:11: Um sich weiß ich nicht klimapolitisch zu engagieren oder so.
00:59:16: Und.
00:59:17: Ja einfach so, also der Song beschreibt doch diese bisschen zynische, bisschen pragmatische Haltung zu den Verhältnissen, die man glaube ich, also die sich zumindest sehr schnell einschleicht, indem man sich halt auch, also in der ich mich immer auch immer wieder, wieder finde und als ich würde sagen auch, auch wie als Band, weil wir sind halt vor allem, wir machen halt in unserer Freizeit Musik und viel mehr schaffen wir auch nicht, also das sieht ja auch nicht.
00:59:46: Also wir sind ja auch gerne diese Ordnungsrolle ein, ich weiß nicht wie es dir geht als Sozialwissenschaftler.
00:59:52: Ist es ja auch immer in der Gefahr gar nicht so passioniert mit den Dingen zu sein, sondern eher sagt ja, ich habe ja einen Master oder eine Promotion da drin.
01:00:02: Ich gucke mir das jetzt mal lieber erst mal ein bisschen an.
01:00:04: Ich kann dazu die ganze Zeit schlaue Dinge sagen, aber dann kann ich auch... Manchmal abends eigentlich doch ganz gut schlafen, weil
01:00:11: ich darüber
01:00:12: nachgedacht und so.
01:00:13: Also das, äh, und, ähm, das finde ich kommt darin sehr gut, sehr gut durch.
01:00:20: Das ist ein guter Punkt, ja.
01:00:23: Also ich hatte erst gedacht so, also ich mich hat erstaunt, dass der Song noch so neu ist.
01:00:27: Also der ist von ... ... ist von ... ... ist das Album.
01:00:33: Und eigentlich hätte ich gedacht, naja, eigentlich haben noch gerade, also langsam kriegen noch alle Angst und ähm ... Auch die AfD arbeitet mit Angst und eigentlich sind doch alle irgendwie langsam unruhig.
01:00:43: Aber der Punkt, den du sagst, der trifft natürlich total zu, also zu sagen, naja, ich beschäftige mich mit diesem ganzen Wahnsinn und ich sehe, was da auf uns zugeht, zukommt und ich kann das analysieren, ich kann das mit tollen Begriffen beschreiben, ich finde Theorien zu und trotzdem gehe ich abends ins Bett.
01:01:03: und können eigentlich ganz gut schlafen, beziehungsweise schlafen noch besser, wenn ich eine gute Theorie dazu gefunden habe, eine gute Erklärung.
01:01:10: Anstatt irgendwie zu sagen, ich muss ja irgendwas tun, ich muss mich engagieren, ich muss irgendwie, wir können ja jetzt nicht einfach so weitermachen, ich kann ja jetzt nicht nach Hause fahren, meinen Feierabend Bier trinken.
01:01:24: Und das war's dann.
01:01:26: Und morgen stehe ich wieder auf und gehe wieder auf Arbeit und guck, ob mir noch ein toller Satz einfällt.
01:01:33: Und also es gelingt uns diese Angst irgendwie wegzudrücken.
01:01:40: Und einfach, dass wir wieder beim Anfang den schlönen Alltag weiterzuführen.
01:01:47: Und ininstinktiv oder innerlich wissen wir, irgendwas ist hier schief, irgendwas stimmt hier nicht.
01:01:53: Irgendwie, irgendwie quietscht es, irgendwie geht.
01:01:57: Draußen gerade alles den Bach runter und ich sitze hier gerade noch auf meiner Scholle.
01:02:03: Ich stehe an Deck und nehme noch einen Sekt.
01:02:07: Ertränke meine Angst, ich trinke sie einfach weg.
01:02:09: Genau und das gilt halt für so... ja Wissenschaft oder wissenschaftliches arbeiten halt in einer ähnlichen weise wir halt auch für punk würde ich sagen.
01:02:19: also so eine beschäftigung schon mit den sachen weil das ist ja ein unterschied wenn wir sind ja quasi ausgebildet dafür uns damit zu beschäftigen oder werden dafür bezahlt so ne.
01:02:29: Und trotzdem haben wir also merke ich bei mir selber mal genau das was du auch gerade meinst dieses so.
01:02:36: Dass also irgendwie ist man halt schon so in so einem cocoon oft und ich glaube für.
01:02:43: Wenn man jetzt Vollzeit, Schichtarbeit hat, drei Kinder, so oder alleinziehend ist oder was auch immer.
01:02:52: Oder genau irgendwie.
01:02:56: Mit seinem Aufenthaltssiedel struggled oder was auch immer.
01:02:57: Also dann ist es ja noch viel mehr nachvollziehbar, warum man jetzt nicht groß, es heitert sich mit Sachen oder auch Lust oder Kapazitäten, einfach sich mit so Fragen auseinanderzusetzen und trotzdem.
01:03:12: Da hab ich auch das Gefühl, dass andere Leute stärkere emotionale Zugänge machen, die diesen Themen haben.
01:03:18: Also, ja, das steckt für mich auf jeden Fall sehr in diesen Song drin.
01:03:22: Und genau, auch musikalisch bin ich das toll.
01:03:24: Ich mag die Nerven mega gern.
01:03:27: Schaut out.
01:03:29: Ja.
01:03:30: Wir sollten langsam am Ende kommen.
01:03:32: Es hat mir großen Spaß gemacht.
01:03:36: Was bedeutet denn so eine Albumveröffentlichung jetzt?
01:03:39: Was passiert denn?
01:03:39: Was ist das für eine Zeit, die da jetzt euch bevorsteht?
01:03:45: Ja, das ist eine sehr schöne Frage.
01:03:48: Gerade ist es vor allem, dass täglich Pakete hier ankommen mit so Platten drin oder?
01:03:55: Den neuen T-Shirts oder solchen Sachen und die ganze Zeit diese Rumräume viel.
01:04:02: Gerade auch genau irgendwie diese Woche ist ein bisschen Interview Woche.
01:04:07: Und jetzt am Wochenende treffen wir uns nochmal einen Proben mal wieder, weil wir jetzt ja in zwei Städten sind seit Anfang des Jahres und deswegen.
01:04:16: halt nicht proben.
01:04:17: also wir sehen uns dann auf den eigenen konzerten und sind so nach geht's und spielen dann so und dann fahren wir wieder in zwei tandems quasi in die andere richtung.
01:04:28: Und jetzt müssen wir bei diesen neuen nieder die wir im herbst.
01:04:33: Letzten jahr aufgenommen haben und seit dem teil sind nicht mehr gespielt haben drauf kriegen für die tour.
01:04:39: die fängt am siebten elften an und geht dann immer an den.
01:04:45: Diversen Wochenenden halt durch Deutschland.
01:04:48: Das bereiten wir gerade vor und dann ist jetzt in den nächsten zwei Wochen noch mal viel Social Media.
01:04:53: Ach so ist auch so Safe Checkout.
01:04:56: Kommt auch erst.
01:04:57: Also ist wenn der hier drin kommt noch gar nicht noch gar nicht veröffentlicht wahrscheinlich sondern erst am zehnten raus.
01:05:05: Genau das ist so die Zeit und dann ist es immer wenn es dann raus ist.
01:05:11: ist es halt vielleicht so ein bisschen vergleichbar, wie man so ein Sammelband hat, den man so zwei Jahre, zwei Jahre immer die ganzen Schleifen macht und dann ist es irgendwann, also der Vorteil ist, bei so Album, da merkt man dann schon am Tag, wenn es raus ist, merkt man das schon, aber dann ist es halt so da und dann geht es halt irgendwie weiter.
01:05:31: Also ich finde, das ist immer relativ ähnlich, dann wenn es so finally da ist, denkt man so, ja okay.
01:05:38: Dann ist es ja endlich jetzt raus dann.
01:05:42: Was kommt jetzt noch wieder irgendwas anderes.
01:05:44: also so und.
01:05:47: Glaube dass es ja ist immer gar nicht so leicht ist dann so.
01:05:51: Weil man ja die ganze Zeit damit beschäftigt ist es von innen ist es dann so der als kleine Schritt.
01:05:58: Und dann ist es immer gar nicht so leicht ist auch mal so zu zelebrieren.
01:06:02: Ja da sehe ich durchaus auch.
01:06:04: Ähnlichkeiten zum wissenschaftliches Betrieb also ist es halt immer.
01:06:08: Aber so eine Tour ist ja nicht nichts.
01:06:11: Also ihr werdet das ja dann vortragen öffentlich und ja dann auch eine gewisse Resonanz erfahren.
01:06:18: Das unterscheidet sich tatsächlich nochmal vom wissenschaftlichen Betrieb, wo man oft gar nicht weiß, wie ist jetzt jemand.
01:06:28: Wird es wahrgenommen oder manchmal erst Jahre später merkt, was ein Text irgendwie für eine Kraft entfaltet oder auch nicht.
01:06:33: So ob das irgendwie was hinterlassen hat.
01:06:36: ...
01:06:38: wird auf jeden Fall besser getrackt bei Musik.
01:06:41: Wie er aber genau tun ist dann noch mal ein anderes Ding.
01:06:44: Das hat sich so.
01:06:46: das Hauptding, also Konzerte zu spielen ... ... ist auch das, was glaube ich allen am meisten Spaß macht, ... ... ist dafür auch am anstrengendsten, also quasi immer ... ... immer die Wochenenden noch auch noch zuzuhauen.
01:07:00: Genau, das wird schön und das ist dann aber erst ab November.
01:07:04: Also das ist dann noch ein bisschen Zeit zwischen.
01:07:06: Ja, auch ganz gut.
01:07:07: Ja.
01:07:09: Ich mach da einfach einen Schnitt.
01:07:11: Das ist, glaube ich, gut, wenn wir enden mit Vorfreude auf Tour und Album.
01:07:17: Und das auch wirklich schön wird, so hart wie das Business drumherum wahrscheinlich auch sein mag.
01:07:25: Aber es ist etwas, wo man sich am Ende dann doch drauf freut.
01:07:27: Ich freu mich auch schon.
01:07:28: Ich freu mich sehr auf das Album und vielen, vielen Dank, dass du da warst.
01:07:34: Gerne.
01:07:37: Newsy Sociology Gesellschaft durch Musik verstehen.
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